Dich hat es wieder einmal gepackt und du willst ein Auto fotografieren? Du bist nicht zufrieden mit den letzten Auto Fotos und willst dich beim nächsten Autofotoshooting verbessern?
Die coolen Auto Bilder auf Instagram haben dich angestachelt? Oder inspirierten dich die Werbeaufnahmen der renommierten Autohersteller?
Dann habe ich dir hier und heute 10 Tipps für dein nächstes Autofotografie Projekt. 10 Tipps, welche dir helfen können, deine Autofotoshooting-Skills zu optimieren.
10 Autofotoshooting Tipps
Damit du überhaupt weisst, von wem diese Tipps stammen, gibt es noch ein paar Informationen zu meiner Person.
Ich bin Pascal, 30+ und klassischer Petrolhead aus der Schweiz. Mit 18 dem Tuningfieber verfallen und aus diesem Grund zwangsläufig eine Kamera für die Bebilderung der eigenen Projekte gekauft. Aus dem einen Hobby entstand ein weiteres. 🙂
Mittlerweile bin ich freischaffender Autofotograf und Bildbearbeiter. Ich fotografiere unter anderem für Automobilhersteller direkt im Studio oder „on Location“. Dabei handelt es sich teilweise um explizite Produktionen für das allseits bekannte Social Media (vornehmlich Instagram). Grundsätzlich fotografiere ich alles was Räder hat. Egal ob Motorrad, LKW, V8 Sauger oder akkubetriebens Vehikel.
Aber wenn ich ganz ehrlich bin, gibt es eine Nische, die mich speziell berührt. Nämlich die sportlichen und exklusiven Fahrzeuge. Dabei reden wir von Schmuckstücken wie dem Ferrari F40 Prototyp, dem Mercedes-AMG GT3 Rennwagen oder der strassenzugelassenen Rennsemmel aus Zuffenhausen aka Porsche 911 GT3 RS (992).
Bevor ich also die Einleitung abschliesse und zu den eigentlichen Autofotoshooting Tipps übergehe, lasse ich noch ein paar Bilder aus meinem Portfolio da.
Alles Autos, die meinen Puls besonders schnell schlagen lassen. 🙂
Jedenfalls fotografiere ich hauptsächlich mit Kameras von Nikon. In erster Linie mit einer DSLR in Form der Nikon D850. Was ich sonst noch so zu meiner Ausrüstung zähle, erfährst du auf meiner Equipment-Seite.
Nun aber feuer frei für 10 Tipps, die deinem nächsten Autofotoshooting hoffentlich zu noch mehr Glanz verhelfen.
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1. Die richtige Kamera
Eine gute Kamera ist sicherlich von Vorteil und bildet ein solides Fundament für ansprechende Fotografie. Allerdings benötigt es für ein gutes Auto Foto keinesfalls eine Highendkamera für mehrere Tausend Franken. Eine normale Spiegelreflexkamera oder eine DSLM mit APS-C Sensor reichen auf alle Fälle. Falls du sogar über eine digitale Kamera mit Vollformatsensor verfügst, umso besser. Die heutigen Smartphones liefern zwar schon eine solide Bildqualität und damit lässt sich auch wunderbar fotografieren, wie du bei meinem Blogartikel „mit dem iPhone fotografieren“ nachlesen kannst. Nichtsdestotrotz ist eine DSLR oder eine spiegellose Systemkamera immer vorzuziehen.
Doch denke daran; wichtiger als die Fotokamera ist der Fotograf. Du bedienst schliesslich die Kamera und komponierst das Foto.
PS: Ich habe übrigens mit einer Nikon D90 begonnen und bin dann später via Nikon D800 bei der D850 und der Z6 gelandet.
Aktuelle potenzielle Einsteigerkameras von Nikon sind beispielsweise die folgenden:
- Nikon CMOS-Sensor im dx-format mit 20, 9 Megapixel
- 4K UHD Video mit 30 Prozent und zeitlupenfunktion
- Bis zu 11 Bilder pro Sekunde mit autofokusnachführung und automatischer Belichtung
- Großer iso-spielraum von 100 bis 51.200
- Klappbarer Touchscreen-Monitor und elektronischer Sucher
- 24,2 MP DX CMOS Sensor; SnapBridge-kompatibel (Bluetooth und WiFi); neig-/drehbarer Touchmonitor (8,1 cm/3,2 Zoll)
- ISO-Empfindlichkeit 100-25.600; 39 AF-Messfelder mit 9 Kreuzsensoren; Zeitraffer-Aufnahme
- Kompakt, leicht und ergonomisch; Dioptrienanpassung: –1,7 bis +0,5 dpt
- Lithium-Ionen-Akku EN-EL14a (mit Akku-Schutzkappe), Gehäusedeckel BF-1B, Akkuladegerät MH-24, Okularabschluss DK-25, Trageriemen AN-DC3
- Inkl. 20 GB kostenlosem Bildarchiv
Ich würde heute tendenziell mit einer spiegellosen Kamera meine Fotokarriere starten. Einerseits ist der Trend in der Kamera-Branche mittlerweile eindeutig spiegellos. Andererseits bietet eine solche Kamera – gerade auch für Neueinsteiger – gewisse Vorzüge gegenüber einer Spiegelreflexkamera. Dies sind namentlich die Autofokus-Motiverkennung sowie der Fakt, dass du im Sucher (oder auf dem Kameramonitor) siehst, wie das fertige Bild aussehen wird. Das kannst du bei einer DSLR, die über einen optischen Sucher verfügt, leider nicht. Zwar kosten die Einsteiger DSLM etwas mehr, aber da die Zukunft aller Voraussicht spiegellos ist, wäre das keine Fehlinvestition.
Ein Preis-/Leistungstipp von mir ist die Nikon Z6 II. 😉
- 14 bilders mit afae, zweiprozessorentechnik dual expeed
- 24,5 mp cmos-vollformat-sensor
- 2 speicherkartenfächer für xqd-cfexpressund uhs-ii-sd-karten
- Hybrid-autofokussystem mit 273 af-messfeldern
- 4k uhd video mit 30p25p24p, integrierte 5-achsen-bildstabilisierung
2. Das passende Objektiv
Nach der Kamera folgt das nächste Bauteil. Dabei geht es um’s Objektiv. Für ein klassisches Autofotoshooting präferiere ich Brennweiten um die 35 bis 50 Millimeter am Vollformat. Natürlich lassen sich auch mit weitwinkligeren oder längeren Brennweiten Autos fotografieren. Obacht, denn besonders bei Weitwinkelobjektiven werden die Formen des Fahrzeugs teils verändert, was nicht immer die beste Entscheidung ist. Allerdings ist ein extremes Weitwinkel bei Cockpitaufnahmen von Vorteil. 35mm sind da häufig nicht ausreichend.
Und was ist mit einem Teleobjektiv wie zum Beispiel dem 70-200mm? Grundsätzlich geht das schon, ja. Vor allem für Panningshots aus der Distanz oder Aufnahmen an der Rennstrecke ist es sogar sehr gut geeignet.
Für die klassische Autofotografie mit stehendem Motiv, welche zum Teil auch in Indoorlocations stattfindet, ist ein Teleobjektiv aber eher suboptimal. Schon alleine wegen den begrenzten Platzmöglichkeiten zwischen Kamera und Automobil.
Mit einem 35mm, einem 50mm oder einem 24-70mm Zoom machst du garantiert nichts falsch. Das sind drei Dauerbrenner, die auch bei mir regelmässig im Einsatz sind.
- LICHTSTARKES 35 MM FESTBRENNWEITENOBJEKTIV FÜR VOLLFORMATKAMERAS
- KLASSISCHE 35 MM PERSPEKTIVE FÜR VIDEO
- LICHTSTÄRKE F/1.4 FÜR KREATIVE FLEXIBILITÄT
- SCHNELLER, ZUVERLÄSSIGER AUTOFOKUS
- 0,27 M NAHEINSTELLGRENZE
- Festbrennweite: 35 mm
- HSM (Hyper Sonic Motor)
- Produktlinie A - Art
- 67 mm Filtergewinde; geeignet für Nikon Objektivbajonett; Naheinstellgrenze: 30 cm
- Lieferumfang: Objektiv, Frontdeckel, Rückdeckel, Gegenlichtblende LH730-03, Köcher
- Standard-Objektiv für Nikon-Kameras mit Z-Bajonett
- 2 ED-Glas-Linsen, 2 asphärische Linsen, Nanokristallvergütung
- Schrittmotor ideal für Video, neue Mehrgruppenfokussierung
- Gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet
- Lieferumfang: NIKKOR Z 50 mm 1:1,8 S; Objektivrückdeckel LF-N 1; Objektivdeckel LC-62 B
- 50mm Standardobjektiv für das FX-Format (Bildwinkel an einer Nikon-Spiegelreflexkamera mit DX-Format entspricht 75mm bei Kleinbild)
- Hohe Lichtstärke von 1:1 ,8; Ideal für Aufnahmen bei schwachem Licht oder Porträtaufnahmen
- Asphärische Linse für überragende Bildqualität
- Silent-Wave-Motor (SWM) für schnellen und leisen Autofokus
- Zwei Fokusbetriebsarten (Autofokus, manuelle Fokussierung); Besonders leichtes und kompaktes Gehäuse
- Professionelles Standardzoomobjektiv mit Z-Bajonett und hoher durchgehender Lichtstärke 1:2.8
- Multi-Focusing System mit Naheinstellgrenze 0,3 m, Dezidierter OLED Status Multifunktionsmonitor
- Nanokristall- und ARNEO-Vergütung, Fluorvergütung der Front- und Rücklinselinse
- Gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet
- Lieferumfang: Nikkor Z 24-70 mm 1:2.8 S; Objektivrückdeckel LF-N 1; Objektivdeckel LC-82 B
- Brennweitenbereich 24 bis 70 mm
- Nanokristallvergütung verringert Phantombilder und Lichtreflexe
- Schlanke, robuste und leichte Bauweise
- Silent-Wave-Motor (SWM) für schnelles und leises Scharfstellen
- Lieferumfang: Tasche CL-M3, Bajonett-Gegnlichtblende HB-40
Weitere Informationen und konkrete Beispiele gibt es im Blogpost „welches Objektiv für die Fahrzeugfotografie„.
3. Stabilität ist wichtig – ein Stativ für Auto Fotos
Ein Stativ kommt bei meiner Autofotografie zu 95% zum Einsatz. Und zwar eines mit drei Beinen und einem Kugelkopf oder einem Getriebeneiger. Lediglich wenn es sich um Storytelling, Editorials oder Stimmungsbilder handelt, verzichte ich aus Effizienzgründen auf ein Dreibeinstativ.
Wieso ein Stativ? Das Stativ sorgt für die entsprechende Stabilität und holt das Beste aus deiner Kamera. Du kannst stets mit idealen ISO Werten arbeiten. Egal was für Verschlusszeiten gerade anstehen.
Weiter ermöglicht dir das Stativ Belichtungsreihen. Du kannst also beim nächsten Autofotoshooting beispielsweise eine korrekte Belichtung für den Himmel und eine angepasste Aufnahme des Fahrzeugs vornehmen. Die einzelnen Belichtungen setzt du später mit Photoshop zusammen.
Ein praktisches und preiswertes Dreibeinstativ für die Autofotografie wäre beispielsweise folgendes:
- Aufnahmen aus neuen Perspektiven mit dem 90° Mittelsäulensystem
- Benutzerfr. Wahlschalter zur Einstellung des Beinanstellwinkels
- schnelle Befestigung von Zubehör über den Easy-Link-Anschluss
- hochwertiges, durchdachtes italienisches Design von Manfrotto
Bonustipp für DSLR-User: Du verwendest beim nächsten Rendezvous mit Kamera und Auto folgendes: Liveview, Spiegelvorauslösung und Selbstauslöser! Diese Einstellungen helfen, das maximale an Schärfe und Abbildungsleistung aus deiner Kamera-Objektiv-Kombination herauszuholen. Du verhinderst damit allfällige Verwackelungsunschärfen durch Spiegelschlag oder Auslösebetätigung. Dank Liveview und dem damit verbundenen Kontrastautofokus, kannst du mithilfe des Lupenzooms perfekt fokussieren und gleichzeitig die Schärfe kontrollieren.
Der Selbstauslöser kann natürlich durch einen Funkauslöser oder Kabelfernauslöser ersetzt werden. Ich verwende beispielsweise dieses Produkt:
- Der neue RF-603 II, die verbesserte Version von RF-603, ist ein Fernauslöser sowie ein multifunktionaler Blitzauslöser, die Synchronisierung kann Blitze und Studioblitze verursachen.
- Durch das Transceiver-System basierend auf jedem flexiblen Element wie Auslöser oder Empfänger kann es verwendet werden.
- Nur 2 AAA-Batterien als notwendige Stromversorgung für jedes Element.
- Die drahtlose 2,4-GHz-Frequenz ist in den meisten Ländern und sorgt für hohe Geschwindigkeit, Entfernung und Stabilität. In großen Bereichen kann der Abstand der Fernbedienung bis zu 100 m erreichen.
- Die Synchronisationszeit kann je nach Situation 1/320 erreichen.
4. Das Fahrzeug muss sauber sein
Dieser Umstand wird leider öfters vernachlässigt oder vergessen. Natürlich lassen sich mit der digitalen Bildbearbeitung zahlreiche Verschmutzungen wie Insekten-Kampfspuren problemlos eliminieren. Nichtsdestotrotz ist dies bei weitem nicht effizient. Zumal für Detailshots wie beispielsweise einem Close-up des touchgesteuerten Navigationssystems, bringt nur ein vor dem Fotoshooting gereinigtes Automobil das perfekte Endergebnis. Die einzelnen Fingertapsen auf einem Monitor zu retuschieren erfordert gehörig Ausdauer. Darum besser bereits am Shoot alles so gut wie möglich vorbereiten.
Für den Feinschliff habe ich stets einen Quickdetailer, einen Glasreiniger sowie zwei, drei Mikrofasertücher dabei.
- Waschen and Wachsen ohne Wasser
- Schnelle Reinigung überall und gefahrlos
- Glanz und Sauberkeit, wenns schnell gehen muss
- Ideal im urbanen Umfeld ohne nahegelegenen Waschplatz
- Auch zur schnellen Auffrischung von Zweirädern geeignet
- Schmutzabstoßende Wirkung, Wasserabperleffekt
- Erhöhte Sicherheit dank verringertem Scheibenwischereinsatz bei höheren Geschwindigkeiten
- Exzellente Reinigungsleistung, entfernt problemlos Insektenrückstände, Baumharze, Teer, Raucherbelag und Vogelkot
- Sicher auf allen Oberflächen
- Enthält Gemisch aus: 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on [EG nr. 247-500-7] und 2- Methyl-2H-isothiazol-3-on [EG nr. 220-239-6] (3:1). Kann allergische Reaktionen hervorrufen
- PREMIUM AUTOPFLEGE - Die Mikrofasertücher schützen vor Kratzer - Ob Sie Detailer, Wachs oder Politur auftragen oder entfernen möchten: Geeignet zur Lackaufbereitung, Auto-politur und Fahrzeugaufbereitung
- ULTRA SAUGSTARK: Dank einer Dichte von 1200 GSM und langen feinen Fasern, sind diese Microfasertücher ein Saugwunder. Zusätzlich ist die Tuchfläche extra groß (42x48cm) - lackschonendes Trocknen, Pflege und Reinigung
- FUSSELFREI: Die Trockentücher fusseln oder flusen nicht auf Ihrem Auto, Motorrad o.ä. Fahrzeug. Kein Vergleich zu Standard Handtüchern, Putztücher oder Putz-Lappen - ein Segen für Ihren Autolack
- HOCHWERTIGE FERTIGUNG: Luxus Komfort und kein Verrutschen des Mikrofaser tuch während Sie Ihr Kfz polieren. Perfekt vor allem wenn Sie unser Set nicht ausschließlich als Trocken-Tuch oder Reinigungstuch nutzen
- MULTI ANWENDUNG: Ob Putzen, Trocknen, Waschen - als Saugtuch, Pflegetuch, zur Felgen-Reinigung, oder doch im Haushalt. Unser Trocken-Tuch unterstützt Sie und Ihren Lack, vor allem bei der Autowäsche
5. Ein Autofotoshooting braucht Zeit
Wie heisst es so schön. Gut Ding will Weile haben. An diesem Spruch ist auch in der Autofotografie etwas dran. Nimm dir Zeit. Es bringt nichts ruckzuck einige Perspektiven abzuknipsen, um dann zu Hause betrübt festzustellen, dass von den 50 Aufnahmen nur 1 brauchbar ist. Gründe könnten sein:
- Unschöne Spiegelungen
- Fahrzeugbesitzer (und/oder andere Personen) reflektieren im Lack
- Bildkomposition ist schlecht
- Lichter sind ausgebrannt
- Tiefen sind abgesoffen
- Fokus sitzt nicht
- Kameraeinstellungen falsch (z.B. ISO vom vorherigen Shooting, JPG statt RAW usw.)
- Unschärfe wegen Verwackelung
- Auto sieht in den gewählten Perspektiven nicht sonderlich gut aus
Deswegen mein Tipp für ein erfolgreiches Autofotoshooting: Nimm dir Zeit und konzentriere dich auf die Arbeit. Und vermeide unbedingt diese Fehler, die einem vor allem als Anfänger passieren.
Denn der Zeitdruck, dass kann ich dir versprechen, der kommt spätestens dann, wenn du kommerzielle Produktionen fotografierst. 😉 In der Regel hast du da nicht mehr viel Zeit, um gemütlich ein Bild nach dem anderen zu schiessen. Also geniesse die anfängliche „druckfreie“ Zeit respektive nutze sie möglichst sinnvoll.
6. Framing / Komposition
Als ich angefangen habe zu fotografieren, mussten es stets die klassischen Perspektiven eines Autos sein. Dreiviertel-Front, Dreiviertel-Heck, Seite, Front und Heck. Allerdings hatte ich schon früher das Verlangen nach „eingedrehten“, gekippten Bilder, sowie neue und zum Teil extreme Perspektiven. Ich hatte zu Beginn sogar ein Ultraweitwinkel und wollte Autos mit einem Fisheye fotografieren (hab’s dann gelassen ^^).
Ein Foto muss nicht immer perfekt ausgerichtet sein. Und schon lange müssen es nicht mehr die klassischen Pespektiven sein. Das zeigt die Autowerbung mittlerweile laufend. Mach am besten das, was für dich persönlich cool ist. Die Fotografie erlaubt dir, deine kreative Sichtweise auszuleben. Also nutze das unbedingt! Probiere neue Perspektiven, kippe deine Bilder und integriere Vordergründe für eine bessere Tiefenwirkung oder um deinem Bild einen „Rahmen“ zu geben.
7. Wähle die Location mit Bedacht
Eine gute Location macht extrem viel aus in der Automobilfotografie. Vergiss das nicht! Prüfe also genau, wo du dein Motiv schlussendlich ablichten willst. Mal ein paar Stichworte als Anregung: Alpen, Passstrassen, Landstrassen, Hallen, Industrieareale, Fabriken, Garagen, Tiefgaragen, Luxushäuser, Rennstrecken, Testgelände, Flugplätze, Städte, Urban, Schlösser, Parkhäuser, Hotels und so weiter. Man kann das Rad zwar nicht mehr neu erfinden. Praktisch alles wurde schon mal irgendwie, irgendwo, irgendwann und von irgendwem fotografiert. Trotzdem gilt es mit offenen Augen durch die Welt zu schreiten und sich idealerweise Notizen zu guten Spots zu machen.
Nachfolgende Bilder des Mercedes-AMG G63 zeigen gut, wie massgeblich eine Location das Bild verändert. Du siehst 3 mal das gleiche Auto, allerdings an anderen Orten mit unterschiedlichen Lichtsituationen. Schlussendlich sind es drei komplett unterschiedliche Shots.
Ich führe seit Jahren eine Liste mit interessanten Foto-Locations in der Schweiz und in Deutschland. Demzufolge fällt es mir je nach Projekt zum Teil leichter, den idealen Platz zu finden. Gelegentlich betreibe ich spezifisches Locationscouting.
Also nochmal zum Mitschreiben. Ein Auto gehört tendenziell nicht auf eine Wiese oder einen Acker. Das hat Tuningtreffen- oder Landwirtschaft-Charakter (nicht despektierlich gemeint). Fährt der Hobel schliesslich auf Asphalt. Ja, Schotter, Schnee und Eis gehen auch ^^. Demzufolge wähle deine Location sorgfältig aus. Sie soll passen.
Achte an der Location auf die Details. Es ist nicht förderlich, wenn im Hintergrund störende Elemente wie fremde Autos, Müll oder sonst was vom Motiv ablenkendes rumsteht. Zu oft sehe ich coole Auto Bilder, die leider einen unruhigen und mit anderen Autos geschmückten Hintergrund haben. Nein, damit meine ich nicht die Carspotter-Fotos. Bereits Kleinigkeiten können aus einem guten Foto ein sehr gutes machen. Idealerweise schiebst du den Mülleimer (sofern möglich) aus dem Bild. Alternativ erledigst du dies in der Bildbearbeitung. Du willst doch nicht, dass das Motiv am Ende des Tages mit Abfall suggeriert wird?! 😉
8. Die ideale Autofotoshooting-Uhrzeit
Wenn es sich um eine Indoor Studioproduktion oder um ein Nachtshooting handelt, ist die Uhrzeit beziehungsweise der Zeitpunkt des Fotoshootings tendenziell sekundär. Das ist klar.
Doch wenn du Outdoor bei Tageslicht fotografieren willst und von den Wetterbedingungen abhängig bist… dann lohnt es sich, der Uhrzeit mehr Beachtung zu schenken.
Fotografieren bedeutet Malen mit Licht. Licht ist also ein zentraler Bestandteil für uns Fotografen. Es gibt geiles Licht, dezentes Licht, weiches Licht, hartes Licht, doofes Licht, und so weiter und so fort. ^^ Ja, mit der Zeit und der Erfahrung lernt man gewisse Lichtsituationen besser zu schätzen. Jedenfalls eignen sich manche Tageszeiten und damit verbundene Lichtbedingungen besser als andere. Prinzipiell zu meiden ist das harte Mittagslicht im Sommer bei strahlendem Sonnenschein. Das generiert äusserst starke Schatten und herbe Kontraste. Eher ungeeignet für ein tolles Shooting. Doch manchmal fotografierst du auch dann. Wie hier zum Beispiel mit Nick Heidfeld und dem 911 Porsche auf der Rennstrecke.
Du erkennst anhand von den „kleinen“ und „harten“ Schatten, dass die Sonne sehr hoch steht und es sich wahrscheinlich um die Mittagszeit handelt muss. Die Lichtbedingungen sind zu anderen Tageszeiten eindeutig besser.
Der frühe Vogel fängt den Wurm und Morgenstund hat Gold im Mund. Diese Redewendungen treffen nämlich auch auf dich als Autofotografen zu. Das Licht ist morgens wesentlich softer und dadurch besser für die Fotografie geeignet. Gleiches gilt in den späten Nachmittags- beziehungsweise frühen Abendstunden. Ausserdem können Sonnenuntergänge ideale Zeitpunkte für die Autofotografie darstellen. Mehr Lesestoff diesbezüglich gibt es übrigens bei „die ideale Uhrzeit für ein Fotoshooting„.
Berücksichtige also bei deinem nächsten Auto Foto die Uhrzeit und die damit verbundenen Lichtbedingungen. Schönes Licht schmeichelt dem Auto und auch dir als Fotograf. 😉 Plane den Termin exakt. Apropos Planung …
9. Vorbereitung / Shotlist
Du hast richtig gelesen. Bereite dein nächstes Autofotoshooting vor. Du denkst dir bestimmt, was soll der Quatsch?! Aber mal ehrlich, eine Vorbereitung kann äusserst nützlich sein. Damit meine ich unter anderem, dass du dich vor dem Termin mit dem entsprechenden Shootingobjekt auseinander setzt. Suche nach Fotos vom zu fotografierenden Modell und studiere, aus welchen Perspektiven der Wagen besonders gut aussieht. Welche Details sind ein Foto wert? Was sind die Highlights des Automobils?
Ich mache dies immer. Spätestens kurz bevor der eigentliche Shoot beginnt und das Fahrzeug schon „on Location“ ist. Dann nehme ich mir ein paar Minuten Zeit und betrachte das Auto akribisch. Was gefällt mir, welche Pose steht ihm und so weiter. Erst dann starte ich mit der eigentlichen Autofotografie.
Bezüglich Perspektiven kann ich dir noch folgenden Artikel ans Herz legen: Wie fotografiere ich ein Auto. Wichtig: Ein gutes Autofoto entsteht in der Regel nicht in der Komfortzone. Das heisst, du musst in die Knie, um dem Fahrzeug auf Augenhöhe zu begegnen.
Ein weiterer Vorbereitungspunkt kann die explizite Planung einer allfälligen Bildstrecke sein. Dabei behandelst du Fragen wie, welche Shots müssen wie im Kasten sein und aus wie vielen Fotos soll schlussendlich die Serie bestehen. Dabei erstellst du dir eine Shotlist, welche du ans Shooting nimmst. Anschliessend arbeitest du Bild für Bild von der Shotlist ab.
Wenn du noch Anfänger in der Autofotografie bist, suchst du nach Inspirationsquellen. Bilder von Automobilherstellern, Werbebilder, Fotos auf Instagram oder sonstigen Kreativplattformen. Dies kann dir helfen, deine eigenen Ideen besser anzuregen. Achte darauf wie die Profis Fahrzeuge fotografieren und in Szene setzen. Vielleicht inspirieren dich auch meine Arbeiten?! 😉
10. Nutze natürliches Licht – Blitzlicht muss nicht sein
Ja, ich fotografiere liebend gerne mit externem Licht in Form von Blitzen oder Dauerlicht.
- Hochwertige Abmessungen
- Langlebig
- Flexible Gestaltung
- Qualität/Haltbarkeit
Externes Licht ist ziemlich cool. Damit lassen sich ganz neue Bilder kreieren. Allerdings beherbergen solche Lichtquellen auch gewisse Tücken. Vor allem bei Blitzlicht. Denn externes Licht ist zweifelsohne schwieriger einzusetzen als natürliches Licht.
Besonders wenn du dich noch am Anfang deines fotografischen Werdegangs befindest, können zusätzliche Lichtquellen grössere Schwierigkeiten verursachen. Folglich empfehle ich am Anfang immer erst die Basics. Also klassisch mit dem Licht zu arbeiten, dass uns der liebe Gott in natürlicher Form zur Verfügung stellt. #Sonne
Ein bisschen anspruchsvoller wird es, wenn du beispielsweise in der Dämmerung Mischlichtsituationen vorfindest. Dann hast du das restliche Tageslicht und beispielsweise je nach Location schon künstliche Lichtquellen in Form von Strassenlaternen, Gebäudebeleuchtungen etc. Diese Mischung aus Kunstlicht und natürlichem Licht stellt dich manchmal vor Herausforderungen.
Noch herausfordernder werden aber leistungsfähige Blitze. Im Internet geistern nämlich desöfteren Bilder von „totgeblitzen“ Autos rum. Das heisst, die Lichtführung ist nicht gut. Der Glanzlack wirkt stumpf und ohne Reflexion. Nicht mehr lebendig. Man hat mit zu viel Leistung den Lack totgeblitzt. Das sollte tunlichst vermieden werden. Dementsprechend rate ich stets (sofern man noch in den Kinderschuhen beim Blitzen steckt) lieber einmal mehr mit available light zu arbeiten.
Man kann in der Tat mit verfügbarem Licht fantastische Autobilder erzeugen. Vorausgesetzt, man beachtet auch da die entsprechenden Lichtbedingungen (siehe Tipp 8). 😉
Und wenn du dann später doch den Einstieg in die Welt des entfesselten Blitzen wagen willst… 😉 In meinem Fotografieren mit Blitz Blogpost findest du quasi in Kurzform die wichtigsten Informationen. Übrigens… ich habe mit folgendem Porty meine Blitzkarriere richtig begonnen.
- Leichtes, mobiles Blitz-Set (400 Wattsekunden) für Studio- und Outdoor-Fotografie
- Standard Blitzkopf mit Diffusor
- Porty mit USB-Anschluss für optionalen Jinbei TR-A4 Funkblitzauslöser
- Super Sync-fähig mit separat erhältlichem Zubehör
- Für ambitionierte Amateure und Semi-Profis
Zusammenfassung
Weisst du noch alle meine 10 Tipps für dein nächstes Autofotoshooting? 😉 Kein Problem, hier nochmals eine zusammenfassende Kurzform-Liste.
- Richtige Kamera
- Passendes Objektiv
- Stativ
- Sauberes Auto
- Zeit nehmen – kein Stress
- Framing / Komposition
- Locationwahl
- Uhrzeit
- Vorbereitung
- Natürliches Licht
Vielleicht wirst du jetzt den Polfilter vermissen?! Falls ja, dann lies unbedingt meine Meinung, zum äusserst häufig in der Autofotografie empfohlenen Must-Have-Gadget.
Du bist in Leselaune und brauchst noch mehr Stoff zur Autofotografie? Quasi ein Rundumsorglospaket mit richtig vielen Informationen? Dann habe ich genau das richtige für dich. Nämlich den ultimativen Auto fotografieren Leitfaden.
Viel Spass beim Lesen und bei deinen nächsten Auto Fotos. #happyShooting #gutLicht
PS: Hat dir der Beitrag geholfen? Dann lasse doch einen Kommentar da. Gerne mit Verlinkung zu deinem Instagram Profil. Selbstverständlich darf der Artikel auch geteilt werden. ^^
phpicsphotography
Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!
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Danke für die tollen Tipps zur richtigen Autofotografie! Ich probiere mich gerade in diesem Bereich etwas aus und muss sagen, dass mir die Tipps schon sehr geholfen haben. Mein erstes Fotoshooting war sehr spontan und die Fotos dementsprechend auch nicht so super toll. Sich vorzubereiten ist wirklich ein sehr guter Tipp. VG Bernard