Das klingt jetzt auf den ersten Blick etwas suspekt. Aber ich kann dir vergewissern, dass dies bei fast allen Fotografen und Fotografinnen ab und an der Fall ist. Ja, mich eingeschlossen. Auch ich bin als Fotograf zum Teil unzufrieden mit meinen Bildern. Das ist glücklicherweise kein Dauerzustand. Aber etwas, dass immer wieder mal vorkommt. Dementsprechend eignet sich dieses Thema ideal, um ihm einen eigenen Blogpost zu widmen. Habe ich es doch schon mal im Blogpost „5 Tipps die meine Fotografie verbesserten“ angeschnitten.

Als Fotograf sich kritisch bewerten

Je länger du dich mit der Fotografie auseinandersetzt, umso filigraner und sensibler werden deine Geschmacksnerven im Bezug auf gute Fotos. Je mehr du „trainierst“, je besser du als Fotograf beziehungsweise als Fotografin wirst, desto anspruchsvoller wirst du auch gegenüber dir selbst. Dir reicht es plötzlich nicht mehr nur ein ganz passables Bild zu kreieren. Nein, dein fotografisches Schaffen soll richtig gut sein. Es soll Menschen berühren. Quasi ein emotionaler Hingucker werden! Gelingt dir das nicht, macht sich Enttäuschung breit. Du als Fotograf bist unzufrieden. Unzufrieden mit deiner Arbeit. Unglücklich über das Resultat. Gar nicht happy mit dem finalen Foto. Und das obschon vielleicht die anderen das Werk anders sehen und sogar grossen Gefallen am Bild finden?!

Eingangs des vorangegangenen Abschnittes habe ich schon erwähnt, dass du mit Übung/Training in der Regel ein besserer Fotograf wirst. Dein Niveau verbessert sich. Demzufolge steigt auch das Niveau der Unzufriedenheit, da dein Anspruch an die Fotografie ja schliesslich immer höher wird. Schlussendlich jammerst du idealerweise auf „hohem Niveau“. Das ist ein Prozess. Denn seine Arbeit kritisch zu hinterfragen gehört zur Entwicklung eines Fotografen dazu. Es fördert nämlich die Auseinandersetzung mit dem Resultat. Ausserdem wird es sich im Regelfall als sinnvoll und förderlich erweisen, kritisch zu sein. Wieso?
Beim „Scheitern“ wächst der Ansporn sich selbst noch weiter zu verbessern. Oder glaubst du das Roger Federer niemals scheitert?

Bilder von anderen Fotografen sind besser

Jedenfalls gefühlt. Aber ich kann dich beruhigen. Das liegt im Naturell des Menschen. Somit kein Grund zur Panik. Das ist normal. Also ja, ganz normal ist es ja eigentlich nicht, aber im Sinne einer fast schon menschlichen Grundeigenschaft demzufolge tolerierbar. Obschon die Herangehensweise mit Selbstvertrauen und einer gewissen Überzeugung bezüglich der eigenen Arbeit eigentlich legitim und angemessener wäre. Aber egal. Es trifft schliesslich nicht nur auf die Fotografie zu. Man kann dies auf viele Dinge im Leben ausweiten.

Mir geht es bezogen auf die Fotografie nämlich ähnlich. Es gibt Phasen, da gefällt mir beinahe jedes Bild von anderen Fotografen besser. Ja, ungelogen. Vorausgehend ist in der Regel eine eigene Arbeit, die mich nicht vollends überzeugt hat. Und schon sind sie da, diese bösen Zweifel eines Fotografen… 😉

Zweifel am eigenen Tun und Schaffen

Bei mir kommen Zweifel in der Regel dann, wenn mich ein eigenes Bild nach Fertigstellung nicht überzeugt. Und das obschon ich es in der Zwischenzeit wahrscheinlich nochmals überarbeitet habe. Doch oftmals merke ich schon während der Postproduktion, dass ich irgendwie nicht „warm“ werde mit dem Shot. Unzufriedenheit und Zweifel kommen also nicht plötzlich. Meistens tauchen sie schleichend auf.

Es kann aber auch vorkommen, dass man mal ein Shooting regelrecht „verbockt“. Einen rabenschwarzen Tag einzieht. Als ehemaliger Sportler kenn ich das zu gut. Es gibt einfach Tage, da läuft nicht vieles zusammen. Egal wie sehr man sich bemüht. Das kann dir selbstverständlich auch als Fotograf passieren. Sich darüber ärgern, abhaken, weitermachen.

Unzufriedenheit als Antrieb

Wenn es wieder mal soweit ist und ich als Fotograf unzufrieden mit meiner Arbeit bin, versuche ich diesen Umstand so rasch als möglich auszumerzen. Das funktioniert bei mir ganz einfach mit einem neuen Bild. Ein Bild, welches mich überzeugt und mir sehr gut gefällt. Die Unzufriedenheit löst in mir jeweils einen Antrieb aus, die vorhandene Skepsis vergessen zu machen und mich sogleich beim nächsten Bild wieder zu verbessern. Im Idealfall entsteht eine komplette Bildstrecke, die sich vielleicht schon bald in meinem Portfolio wiederfindet. ^^ Wenn wir schon beim Thema Portfolio sind. Nachfolgender Porsche 911 GT3 gehört zu meinen aktuellen Bildstrecken. Schau mal rein.

Kann ein Fotograf unzufrieden mit der eigenen Arbeit sein?

Ansonsten hilft ein bisschen Abstand. Lass die Kamera ein paar Tage ruhen und besinne dich auf andere Dinge. Vielleicht hilft dir aber auch ein Blick zurück. Denk daran wie deine Bilder früher ausgesehen haben und wie sehr du dich in der Zwischenzeit bereits entwickelt hast.

Zusammenfassung

Unzufrieden kann man als Fotograf auf unterschiedliche Weise sein. Einerseits merkt man vielleicht schon während oder direkt nach dem Shooting, dass der Output nicht dem entsprechen wird, was man sich persönlich vorgestellt hat. Andererseits kann die Unzufriedenheit aber auch mit der Bildbearbeitung einhergehen. Besonders dann, wenn man einfach nicht die gewünschte Bearbeitung erzielen respektive umsetzen kann. Schlussendlich entfaltet das Bild nicht wie erhofft seine Wirkung. Auch das kann dich als Fotograf unzufrieden stimmen.

Wichtig ist, dass du dich davon nicht unterkriegen lässt. Sehe es als Chance. Als Antrieb, dich beim nächsten Bild weiter zu verbessern. Und zwar soweit, bis du irgendeinmal auf wirklich hohem Niveau „jammerst“. Denk daran: Auch die „Besten im Business“ jammern manchmal und sind unzufrieden mit ihren Werken. Denn es galt früher und gilt bestimmt auch noch 2020: Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein. 😉

PS: Nicht zu vergessen. Es kann nicht jedes Bild ein Knallerfoto sein. Auch wenn die Ansprüche mit der Zeit steigen. Das muss man sich regelmässig wieder vor Augen führen. Zum Teil musst du dich einfach mit technisch solider und sauberer Fotografie zufrieden geben. Weil Cristiano Ronaldo spielt schliesslich auch nicht in jedem Fussballmatch absolute Weltklasse. Versuche also deine Werke stets möglichst objektiv zu bewerten. Selbst wenn du im ersten Moment unzufrieden bist. 😉

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phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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