Brauchst du überhaupt noch eine andere Kamera? Oder hat das Fotografieren mit dem iPhone DSLR und DSLM bereits abgelöst? Der technische Fortschritt ist schliesslich gewaltig. Folglich drängt sich auch diese Frage auf.

Wie beziehungsweise für welche Zwecke ich persönlich mit dem iPhone 11* fotografiere und welche Tipps für das generelle Fotografieren mit dem iPhone zu berücksichtigen sind, erfährst du in diesem Blogartikel.

DSLR und DSLM gegen das Smartphone

Ja, ein Smartphone bietet heute bereits eine richtig gute Bildqualität. Vor allem wenn man sich den Fortschritt in den letzten Jahren vor Augen führt. Beim ersten Bild links wurde der Sonnenuntergang mit dem iPhone 5s fotografiert. Das zweite Foto entstand mit dem iPhone 11. Fotografieren mit dem iPhone 5s schaut im Vergleich zur Qualität des iPhone 11 beinahe lachhaft aus. ^^

Heutzutage lassen sich auf den Handydisplays kaum Unterschiede zwischen einer teuren Spiegelreflex- oder spiegelloser Systemkamera und einem Smartphone wie dem Apple iPhone oder dem Samsung Galaxy* feststellen. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick.

Aber sind wir ehrlich. Vorhanden sind sie trotzdem. Besonders wenn du grössere Formate brauchst, liefern grössere Sensoren, wie sie eben die „richtigen“ Kameras bieten, eine eindeutig bessere Bildqualität.

Gewisse Dinge wie die Tiefenschärfe beziehungsweise -unschärfe unterliegen einfach physikalischen Gesetzen. Die künstlich errechneten Unschärfen wie sie der Portraitmodus des iPhones bietet sind bereits extrem durchdacht und auch ziemlich gut. Aber immer noch mit Fehlern behaftet. Ein richtig lichtstarkes Objektiv an einer Vollformatkamera liefert dagegen bei Offenblende ein cremigeres Bokeh ohne surrealen Weichzeichnungsübergänge. 😉

Für mich als Autofotograf, der seine Bilder auch noch auf A3 druckt, ist die Bildqualität definitiv ein KO-Kriterium. 😉 Demzufolge fotografiere ich die Sportwagen hauptsächlich mit meiner Nikon D850*. Was ich von dieser Kamera halte erfährst du übrigens in meinem D850 Erfahrungsbericht.

Trotzdem lässt sich ein Auto auch mal mit dem Handy ablichten. Vor allem wenn die Bilder zum Beispiel nur für Instagram gedacht sind. Doch je grösser und besser der finale Shot sein muss, umso schneller tausche ich das Smartphone gegen mein richtiges Foto-Equipment. Aber vielleicht wäre ja eine iPhone Auto-Bildstrecke mal ein spannendes Projekt und einen eigenen Blogartikel Wert?! 😉

Auch wenn ich in der richtigen Autofotografie auf das Smartphone verzichte… so hat das Fotografieren mit dem iPhone für mich seine fixe Daseinsberechtigung.

Wann fotografiere ich mit dem iPhone?

Erstaunlicherweise bin ich seit jeher im iPhone Lager. Und das obschon ich beim Computer bei Desktop-PC und Laptop auf’s Windows Betriebssystem schwöre.

Würde ich meinen Bildbearbeitungs-PC keinesfalls gegen einen Mac tauschen wollen, so würde ich mein iPhone niemals gegen ein Android Gerät wechseln.

Jedenfalls nicht zum aktuellen Zeitpunkt. Ich habe zwar schon mal an einen Wechsel gedacht, aber nach iPhone 3, 5s, 7, 8 und 11 bin ich quasi total auf das iPhone eingeschossen. Mit einem Huawei* als auch mit einem Samsung wurde ich bei einem kurzen Test überhaupt nicht warm. Also bleibe ich beim ultimativen Marketing-Produkt. ^^

Aber wann macht das Fotografieren mit dem iPhone 11 für mich als Fotograf überhaupt Sinn?

In erster Linie brauche ich das iPhone für fotografische Schnappschüsse. Momente die ich gerne einfriere. Sei dies von meiner Familie, meinen Erlebnissen oder sonstigen schönen Sachen.

Weiter ist das Fotografieren mit dem iPhone 11 für die allgemeine Dokumentation unterschiedlichster Dinge von Nutzen. Beispielsweise für Beweise hinsichtlich eines Zustandes von x-beliebigen Produkten oder einer kurzen Bildinfo via Whatsapp oder Mail.

Dann sind iPhone Fotos natürlich noch in weiteren Dingen von Vorteil. Zum Beispiel für das Einreichen von Dokumenten. Ja. Dank der Digitalisierung gibt es für alles eine App, die direkt auf die Smartphone Kamera zugreift. So kann ich innert Kürze Rechnungen oder sonstige Dokumente von A nach B senden.

Und zu guter Letzt und ehrlich gesagt auch viel zu selten, brauche ich das iPhone 11 zum Fotografieren. Also quasi so richtig mit bewusster Bildgestaltung und nicht nur so husch husch.

Vorteile beim Fotografieren mit dem iPhone 11

Die Vorteile liegen also förmlich auf der Hand. Egal um welche Art der Fotografie es eben gerade geht. Das iPhone ist immer griff- und einsatzbereit. Folglich gehen mir fast keine „guten Foto- und Video-Momente“ verloren. Auch wenn ich meine anderen Kameras gar nicht zur Hand habe.

Ist mir die grosse Spiegelreflexkamera zu schwer und ich will trotzdem ein paar gute Fotos erzeugen?! Das iPhone liefert! Es ist klein, leicht und überzeugt mit einer bereits ziemlich guten Bildqualität. Und genau diese Bildqualität wird Jahr für Jahr nochmals ein Stückchen besser, wie das neue iPhone 12 Pro* vor allem in low light Situationen eindrücklich beweist.

Zudem ist das iPhone ein idealer Begleiter für meine Instagram Stories. Nachfolgender Schnappschuss des Porsche 911 GT3 habe ich frühmorgens erstellt und in meine Insta Story hochgeladen.

Einen Porsche mit dem Smartphone fotografieren. 911 GT3 meets iPhone 11.

Ich kann meine Follower also bereits an meiner Arbeit teilhaben lassen, noch bevor die finalen Shots überhaupt im Kasten sind.

Porsche 911 GT3 991.2 in Fahrt

Somit ist das iPhone mittlerweile ein idealer Begleiter für mich geworden. Auch in fotografischer Hinsicht.

7 simple Tipps für bessere Fotos mit dem iPhone

Kommen wir nun ans Eingemachte. Was musst du tun, um deine iPhone Fotografie auf das nächste Level zu hieven. Nachfolgend 5 einfache Tipps für bessere Fotos mit dem iPhone.

1. Nimm dir Zeit

Meines Erachtens der wichtigste Punkt.

Nimm dir Zeit. Versuche auch mit dem iPhone bewusst zu fotografieren.

Was meine ich damit?!
Das iPhone verkommt relativ oft zu einem Schnappschuss-Kameraersatz.

Ja, das gilt selbstverständlich auch für mich. Oft zücke ich das Handy und mache nur kurz ein Foto, damit ich von dem entsprechenden Motiv einfach ein Bild habe. Ohne mich dabei gross mit dem eigentlich Bild auseinander zu setzen.

Aber genau da liegt der Fehler.

Zeit nehmen und bewusster zu fotografieren ist der grösste Schritt zu besseren iPhone Fotos.

Drück nicht schnell, schnell auf den Auslöser. Nein. Gestalte das Bild in Ruhe. Eine gelungene Bildkomposition macht auch bei der Fotografie mit dem iPhone unglaublich viel aus.

Versuche verschiedene Perspektiven in Ruhe aus und mache dann das ultimative Foto. Fotografiere bewusst in dem du dir Zeit nimmst.

Ja, als wäre das iPhone deine einzige richtige Kamera für die Fotografie.

2. Portraitmodus verwenden

Obschon ich eingangs dieses Blogartikels den Portraitmodus ein wenig gerügt habe, so empfehle ich ihn dir an dieser Stelle trotzdem.

Was ein Widerspruch, nicht wahr?! ^^

Nein ernsthaft. Der Portraitmodus macht das Fotografieren mit dem iPhone 11 so richtig sexy. Egal ob es um Portraits oder andere Dinge geht.

Mit dem Portraitmodus kannst du quasi ein lichtstarkes Objektiv bei einer offenen Blende „simulieren“. Gemeint ist der daraus resultierende „verschwommene“ Hintergrund.

Die künstlich erzeugte Unschärfe ist zwar an den Kanten nicht immer perfekt. Doch für einen richtig schönen Schnappschuss zweifellos ein grossartiges Feature!

Mit dem iPhone 11 lässt sich auch wunderbar im Herbst fotografieren.

Somit eignet sich der Portraitmodus hervorragend um dein Motiv „freizustellen“. Die Person oder der jeweilige Gegenstand rücken dadurch für den Betrachter viel mehr ins Zentrum.

Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe ist ein klassisches Gestaltungselement in der Fotografie. Genau gleich wie der Einsatz von Licht und Schatten. Übrigens, kennst du schon die klassischen 10 Anfänger Fehler in der Fotografie?

3. Mit Licht und Schatten spielen

Egal ob mit dem iPhone, mit meiner Nikon D850 oder mit einer Kamera von Sony, Canon und Co.: Fotografieren bedeutet immer Malen mit Licht.

Folglich solltest du Licht und Schatten zur effektiven Bildgestaltung einsetzen. Ja, diese Helligkeitsunterschiede (Kontrast) erzeugen automatisch Spannung.

Nachfolgendes Bild habe ich mit dem iPhone 11 fotografiert und dann noch mittels Lightroom Mobile etwas angepasst.

Fotografieren mit dem iPhone 11 klappt hervorragend.

4. Bilder bearbeiten

Ob du willst oder nicht, aber Bilder bearbeiten gehört heute einfach zur Fotografie wie das Amen in der Kirche.

Erst mit dem Einsatz einer Bildbearbeitungssoftware wie Lightroom und Photoshop werden aus schönen Fotos richtige Eyecatcher.

Dabei spielt es keine Rolle ob du mit dem iPhone oder mit der Spiegelreflexkamera fotografiert hast.

Die Bildbearbeitung gehört dazu und bietet dir auch bei der Smartphone Fotografie alles für das Tüpfelchen auf dem i.

Aber denk daran. Es ist noch selten ein Meister vom Himmel gefallen. Übung macht den Meister. Auch bei der iPhone Bildbearbeitung. Probiere es einfach aus. Farben verändern, Lichter, Tiefen und Kontraste anpassen und schon hast du die Basics erledigt. 😉

Übrigens. Wenn ich mit dem iPhone 11 fotografiere, dann bearbeite ich die Bilder anschliessend ausschliesslich mit der Lightroom Mobile App direkt auf dem Smartphone.

Ja, dafür brauche ich keinen zusätzlichen Laptop für die Bildbearbeitung. Was selbstverständlich möglich wäre. Jedoch will ich beim Fotografieren mit dem Smartphone so mobil wie möglich bleiben. Zudem bereitet mir die Bildbearbeitung am iPhone Freude. Denn das Bearbeiten von Fotos auf dem „kleinen“ Handy stellt für mich eine spannende Abwechslung zu der stundenlangen akribischen Retuschearbeit auf einem grossen Monitor dar.

Falls es dich interessiert, wann ich welche Software für das Bearbeiten von Fotos einsetze, empfehle ich dir meinen Artikel: Welches Bildbearbeitungsprogramm für Fotografen.

5. Zoom ist tabu

Die Zoomfunktion auf dem iPhone ist für Ausnahmefälle mal ganz nützlich. Aber wenn du richtig gute Bilder erstellen willst, musst du auf den Zoom verzichten.

Die Bildqualität mit dem digitalen Zoom ist einfach zu schlecht.

Und wenn es doch nicht anders geht… Dann sind eben deine Füsse dein Zoom. 😉 Dabei ist es wie mit einer Festbrennweite. Auch da musst du mit deinen Füssen zoomen. Was übrigens einen ganz tollen Effekt auf deine fotografischen Skills hat. Schliesslich musst du dich zwangszweise verstärkt mit der Bildgestaltung auseinander setzen. Dies schult automatisch dein fotografisches Auge. Win/Win sozusagen. ^^

Also merke dir: Kein Zoom, lieber sich selbst bewegen und nach der richtigen Perspektive suchen. 😉

6. Zur richtigen Zeit fotografieren

Manchmal musst du für schöne Fotos die Zeit im Auge behalten. Der Sonnenuntergang kommt schliesslich auch beim Fotografieren mit dem iPhone 11 nicht schon am Nachmittag herbeigeflogen. Ausser im Winter. ^^

Und wie es halt so ist, musst du manchmal aus der Komfortzone heraus um bei kalten Bedingungen zur richtigen Zeit mit deinem iPhone den Sonnenuntergang fotografieren zu können.

Mit dem iPhone einen Sonnenuntergang fotografieren

Das Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge prädestinierte Motive für das Fotografieren mit dem iPhone sind, liegt auf der Hand. Aber warum das Licht zu den jeweiligen Uhrzeiten zum Teil angenehmer ist, erfährst du im Blogpost „die ideale Uhrzeit für ein Fotoshooting„.

Die Lichtstimmungen am frühen Morgen oder späten Abend sind in der Regel die spektakulärsten. Wie oft hast du schon einen fantastischen Himmel entdeckt und hattest keine Kamera zur Hand?

Mit dem Smartphone hast du keine Ausrede mehr. Wenn du frühmorgens auf Arbeit fährst, lassen sich gewiss auch mal tolle Lichtstimmungen festhalten. Ansonsten gilt halt am Wochenende früh aus den Federn zu hüpfen, um eben noch besser zu fotografieren.

7. Schmutz gehört nicht vor die Linse

Wirken deine iPhone Fotos so matschig und unscharf? Vielleicht liegt es am Schmutz auf der Linse.

Vor allem wenn du wie ich kein Case für dein Smartphone verwendest, ist die Kameralinse natürlich äusserst schmutzanfällig. Ist sie doch den unterschiedlichsten Umständen ausgesetzt und wird entgegen den Linsen von grossen Objektiven nicht mit einem Deckel geschützt.

Prüfe also vor dem Fotografieren mit dem iPhone stets die Kameralinse. Eine saubere Kameralinse ist eine Grundvoraussetzung für gute Fotos. Bei Bedarf einfach kurz putzen. 😉

Zusammenfassung der iPhone Foto Tricks

Damit du auch wirklich nichts vergisst, fassen wir die 7 simplen iPhone Foto Tipps nochmals zusammen:

  • Nimm dir Zeit
  • Portraitmodus verwenden
  • Mit Licht und Schatten spielen
  • Bilder bearbeiten
  • Auf den Zoom verzichten
  • Zur richtigen Zeit fotografieren
  • Auf eine saubere Linse achten

Wenn du genannten Tipps konsequent umsetzt, wirst du zwangsläufig einen Fortschritt bei der „mobilen Smartphone-Fotografie“ feststellen. An dieser Stelle sei nochmals der wichtige Punkt *Zeit nehmen und bewusst fotografieren* erwähnt. Gefühlt versteckt sich vor allem da die halbe Miete.;)

Hast du noch weitere Tipps für das Fotografieren mit dem iPhone? Falls ja, dann freue ich mich auf deinen Kommentar.


phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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