Deine Bilder stagnieren gefühlt? Dir fehlt der sichtbare Entwicklungsschritt? Oder du brauchst einfach mal wieder ein bisschen Abwechslung in deiner fotografischen Tätigkeit?! Wie wäre es beispielsweise mit folgenden Zutaten: Blitzlicht, Auto und Wasser? Klingt vielversprechend, nicht wahr?! Ein Auto-Fotoshooting mit Wasser sorgt für jede Menge Spass. Wenn alles passt, wirst du schlussendlich mit unglaublich coolen Bildern belohnt.

Interesse geweckt? Mehr zu dieser kreativen Herausforderung gibt es in diesem Blogpost.

Meine Lieblingsdisziplin, das Wasser-Fotoshooting

Ja, man könnte das fast schon behaupten. Ich liebe die nasse Inszenierung eines heissen Automobils! Es ist stets eine grosse Herausforderung für Technik und Kreativität. Doch der Aufwand wird fast immer belohnt.

Ich versuche jährlich ein Auto in Form eines Wasser-Fotoshootings zu portraitieren. Genau gleich, wie ich eigentlich jedes Jahr sicherlich einmal mit einem zu fotografierenden Automobil in die Schweizer Berge fahre. Diese beiden Sachen gehören für mich als Autofotografen quasi zum Jahressoll. ^^

Wie sehen Bilder aus einem Fotoshooting mit Wasser aus?

Du könntest dich quasi mit Kamera und Auto bei Regen an die Arbeit machen. Doch damit wirst du nicht die gleichen Resultate erzielen können, wie mit dem gezielten Einsatz von Wasser während dem Fotoshooting.

Wenn alles mehr oder weniger passt, könnte die nasse Angelegenheit wie folgt aussehen.

Fotoshooting mit Wasser und dem Porsche 911 sorgen für eine kreative Herausforderung.
Nasse Bilder. Das Wasser-Fotoshooting mit dem ultimate grünen Ford Focus RS.

Warum das Fotografieren mit Wasser eine Herausforderung darstellt

Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, ist das Fotografieren mit echtem Wasser nicht ganz so einfach.

Ja, es ist sogar eine ziemliche Herausforderung. Aber was macht das Fotoshooting mit Wasser so anspruchsvoll?

Um allfällige Unklarheiten aus dem Weg zu räumen. Ja, dass Wasser auf den Fotos ist wirklich echt! Das entstand direkt vor Ort beim Fotoshooting und nicht erst mittels Adobe Photoshop in der Bildbearbeitung.

Um das Fotoshooting mit Wasser also erfolgreich in die Tat umzusetzen, müssen zuerst einmal die Rahmenbedingungen stimmen.

Als Fotograf musst du beim Wassershoot folgende Herausforderungen meistern:

  • Location
  • Wasserverfügbarkeit
  • Unterstützung
  • Einsatz von Blitzlicht
  • Wasser „einfrieren“
  • Bildbearbeitung

Die passende Location

Ganz wichtig ist eine entsprechende Location. Du brauchst Platz, wo du dich in Ruhe mit Wasser austoben kannst. Ohne jemanden zu stören. Also die Hauptverkehrsachse bei dir um die Ecke ist folglich nicht ideal. 😉 In der Regel braucht es für die passende Location eine Zustimmung des jeweiligen Grundstückbesitzers. Vitamin B kann nicht schaden. Vielleicht kennst du jemanden mit einem grossen Vorplatz vor der hauseigenen Garage?! 😉 Ganz cool wäre natürlich auch ein grosses Fotostudio.

Wasserverfügbarkeit

Dieser Punkt ist eng mit der Location verbunden. Du brauchst nämlich Zugang zu fliessendem Wasser. Oder einer richtig grossen Regentonne. ^^ Ein kleiner Eimer mit Wasser reicht nicht für ein cooles und nasses Autofotoshooting.

Assistenten benötigt

Dann brauchst du helfende Hände. Du benötigst wortwörtlich einen Wasserträger. Jemand, der dir das Wasser bereitstellt und im Idealfall auch durch die Luft schleudert. Wenn du nicht mit einen Fernauslöser arbeiten willst, brauchst du noch einen Assistenten für den gezielten Einsatz deines Blitzlichtes. Mindestens ein Assistent ist also wünschenswert. Ideal sind 2-3 Personen. Damit bist du schneller und kannst dich besser auf deine eigentliche Arbeit konzentrieren. Nämlich auf das Fotografieren mit Wasser und Auto.

Keine Angst vor Blitzlicht

Manche Fotografen meiden den Einsatz von externem Licht. Aber für das Fotoshooting mit Wasser brauchst du zwingend einen Blitz. Das kann beispielsweise ein Akku-Blitz sein. Ich nutze unter anderem den Jinbei HD610. Meine Erfahrungen zu diesem Blitz findest du auch im Blog.

Wasser richtig „einfrieren“

Ein Nebeneffekt des Blitzes ist dessen richtige Handhabung. Du willst nämlich das Wasser korrekt einfrieren.

Dabei musst du dich auch ein bisschen mit Blitzsynchronzeiten, HSS und Abbrennzeiten auseinandersetzen. Sieh zu, dass du weisst, wo, wie, was bei deinem Blitz und deiner Kamera einzustellen ist.

Feinschliff mit Bildbearbeitung

Das Fotoshooting mit Wasser per se ist natürlich noch nicht das Ende des kompletten Prozesses. Ein Grossteil der Arbeit erledigst du erst in Adobe Photoshop. Du musst nämlich die entstandenen Einzelbilder zu einem einzigen Bild verschmelzen lassen.

Welches Equipment wird für ein Wasser-Shooting gebraucht?

Grundsätzlich lässt sich ein solches Shooting mit verschiedenstem Foto-Equipment umsetzen. Egal ob es sich dabei um eine spiegellose Kamera wie die Nikon Z6 handelt oder um einen robusten Vollformatbody mit Spiegel à la Nikon D850. Hauptsache die Kamera kann mit einem Blitz kommunizieren.

Auch kannst du natürlich mehrere Blitze gleichzeitig einsetzen. Ich habe allerdings immer nur mit einem Blitz gearbeitet.

Betrachten wir die Geschichte anhand konkreter Beispiele.

Fahrendes Auto fotografiert. Ford Focus RS in ultimate green. Fotograf phPics.ch

Für die Fahrtaufnahme des Ford Focus RS MK2 habe ich folgende Hardware eingesetzt.

*Affiliate-Link: Es handelt sich um „Amazon-Links“. Dir entstehen keine Kosten oder sonstige Nachteile. Bei einem Kauf über diesen Link erhalte ich eine kleine Provision. Danke, dass du mich unterstützt. 🙂

Porsche 911 Carrera 4S 992 im Wasserfotoshooting von Autofotograf phPics

Du siehst, ich habe quasi alle einzelnen Komponenten ausgetauscht. Lediglich das eingesetzte Objektiv war bei beiden Shoots dasselbe. Das 24-70 ist einfach unglaublich vielseitig in der Automobilfotografie. Deckt es doch den idealen Brennweitenbereich ab. Hier findest du meine Erfahrungen zu dieser vorzüglichen Optik.

Anstelle der D800 habe ich beim Porsche Bild meine aktuelle Nikon D850 eingesetzt. In Sachen Stabilität setzte ich auf die Carbon Variante in Form des Sirui.

Der grösste Unterschied liegt jedoch beim Blitz. Die Abbrennzeit des HD610 ist nämlich wesentlich kürzer als jene des FL500. Demzufolge lassen sich die Wassertropfen auch bei gängigen Blitzsynchronzeiten wunderbar einfrieren.

Wenn die Abbrenndauer zu lange ist, gibt es aber trotzdem eine Lösung. Diese nennt sich HSS. 😉

3 Tipps für ein erfolgreiches Fotoshooting mit Wasser

Das Grundgerüst steht. Du weisst inzwischen mit welchem Equipment du solche Bilder erstellen kannst. Auch ist dir bekannt, welche Rahmenbedingungen notwendig sind. Folglich ist es an der Zeit, dir abschliessend 3 Tipps für ein Wassershooting auf den Weg zu geben.

  1. Plane genug Zeit ein
  2. Mach lieber ein paar Belichtungen mehr
  3. Fotografiere bei Dunkelheit

Faktor Zeit

Ganz ehrlich. Ein Wassershooting dauert. Alleine ein einziges Bild braucht bereits vor Ort einen beträchtlichen Zeitaufwand.

Ein Bild kostet dich on Location im Grossen und Ganzen um die 30 bis 60 Minuten. Je nach Übung beziehungsweise Erfahrung.

Ausgangsmaterial

Du kannst nicht genug „Wassermaterial“ haben. Stelle also sicher, lieber ein paar Wasserspritzer mehr auf die Speicherkarte deiner Kamera zu brennen. Das gibt dir die Gewissheit, für die anschliessende Postproduktion das passende Ausgangsmaterial zu haben.

Hell oder dunkel?

Du kannst ein Fotoshooting mit Wasser auch bei Tageslicht durchführen. Doch das wird dann schon richtig kompliziert. Vorausgesetzt du willst ein cleanes Resultat erreichen. Demzufolge empfehle ich dir frühestens bei Dämmerung mit dem Shooting zu starten. In der Dunkelheit wirkt das Wasser nochmals besser.

INSTAGRAM: Mehr Bilder und interessante BTS findest du unter anderem in meinen Insta-Stories.

Worauf wartest du noch? Ein Fotoshooting mit Wasser ist wirklich lohnenswert. Diese kreative Herausforderung schenkt dir beeindruckende Resultate. Aber nicht vergessen: Übung macht den Meister. 😉

Viel Spass!

Drift im Wasser mit dem ultimate grünen Ford Focus RS MK2. Fotografie und Postproduktion www.phpics.ch

phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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