Instagram Reichweite 2022 - Der Anfang vom Ende?!

Irgendetwas hat Instagram im Januar 2022 am Algorithmus gewerkelt… Denn zahlreiche User beklagen drastische Reichweiteneinbrüche. Ob dabei was dran ist, erfährst du im heutigen Blogpost zur Instagram Reichweite 2022. Verifiziert mittels realem Praxischeck.

Mehr oder weniger Instagram Reichweite in 2022?

Reichweite ist schon fast ein heiliges Wort in den Social Media Fachsimpeleien. Jedenfalls hat die Bedeutung in den letzten Jahren enorm zugenommen. Lassen sich damit unter anderem diverse Kennzahlen, welche unter anderem im Marketing interessant sind, ableiten.

Aber nicht nur für die Marketing-Gurus ist die Reichweite von Bedeutung. Selbstverständlich interessieren sich auch Influencer und die sogenannten Creators für diese Thematik. Denn ohne Reichweite, kein Engagement. Ohne Engagement, kein gutes Ranking in den Hashtags und im Explorebereich. Ohne gutes Ranking zwangsläufig keine neuen Follower.

Doch wie hat sich die Instagram Reichweite in der Vergangenheit entwickelt? Und was erwartet dich im Jahr 2022?

Bereits in der Vergangenheit war immer wieder von sinkender Instagram Reichweite zu hören respektive zu lesen. Gut möglich, hast du dies bereits am eigenen Leib erfahren: Nämlich dass die tatsächlich erreichten Personen bei einem Post mit der Zeit eher kleiner wurden. Die Crux an der Sache: Dein Account ist zwischenzeitlich gewachsen. Das ist auch mir passiert. Die Followerzahl stieg und die Instagram Reichweite sinkt. So gewesen im Sommer 2020, wie du bei meinem Artikel „Instagram Reichweite bricht ein“ nachlesen kannst.

Analyse mittels Praxischeck

Wie sich die sogenannte „Instagram Reach“ im Jahr 2022 tatsächlich entwickelt hat, prüfen wir am besten mittels einem konkreten Praxisbeispiel, nicht wahr?! Somit steigt die Aussagekraft doch um ein Vielfaches. Denn unter Zahlenfreaks gilt, traue keiner Statistik, welche du nicht selbst gefälscht hast. ^^

Spass beiseite. Meines Erachtens ist es definitiv interessanter, wenn wir konkrete Zahlenbeispiele und -vergleiche in diesen Artikel einbeziehen können. Dafür kommt mein eigener Account doch wie gerufen… Nachdem ich nämlich im Sommer 2021 einen längeren Instagram Detox (während der 6 monatigen Absenz hat sich der Followerstand übrigens von 28’700 auf 28’000 reduziert) eingeleitet habe, startete ich am 13. Januar 2022 wieder zu posten. Seither habe ich knapp 50 Beiträge veröffentlicht. So regelmässig habe ich während meiner ganzen Insta Karriere nicht mal gepostet. ^^ Zusätzlich kreierte ich noch mehrere Reels. Folglich kann ich aktuell relativ gut beurteilen, wie sich die Instagram Reichweite 2022 gerade entwickelt. Insbesondere unter der Berücksichtigung, dass ich meine Zahlen auch schon früher ab und an getrackt habe.

Die Vergleichbarkeit ist also ziemlich gut gegeben.

Was in erster Linie aufgefallen ist, dass die Likezahlen und die Kommentare rückläufig waren. Also das sogenannte Engagement. Aus diesem Grund prüfte ich dann die jeweiligen Reachzahlen. Schnell war klar, ja die Instagram Reichweite 2022 ist wieder schlechter.

Im Januar 2022 ging es noch einigermassen. Die Porsche Cayman GT4 Bilder performten ganz passabel. Die Reichweite war akzeptabel und die Likezahlen bewegten sich zwischen 2’000 und 4’500. Doch zwischen dem 24. und 25. Januar kam der Cut. Irgendetwas scheint Instagram zu jener Zeit am Algorithmus gewerkelt zu haben. Denn urplötzlich ging gefühlt gar nichts mehr.

Mit meinem Autofotografie-Account war ich mir positive Engangementraten von über 10% seit Jahren gewohnt. Mit einem Account von über 20’000 Followern erreichte ich durchschnittlich 20’000 Personen und 2’000 Likes oder mehr. Nachfolgender Likeometer Screenshot vom August 2020 bestätigt dies. Obschon damals schon ein ziemlicher Instagram Reichweiten Einbruch festzustellen war. Die schwer rote Minus Zahl beim Engagement bekräftigt dies.

Aber eben, das Engagement war wie gesagt immer noch sehr gut. Doch jetzt durfte ich mich mit dezent anderen Zahlen auseinander setzen.

Die Realität

Eine Instagram Reichweite von zum Teil 5’000 und Likezahlen von knapp 600 waren plötzlich an der Tagesordnung. Und das bei einem Followerstand von 28’000. ^^

Das entspricht einem Einbruch von 75%. Nicht schlecht Herr Specht. 🙂

Mitte März 2022 war ich bei einer Engagement Rate von noch etwas über 3% angelangt. Und ich würde jetzt behaupten, dass sich die Bildqualität nicht unbedingt verschlechtert hat. 😉 Jedenfalls sind 3% Engagement natürlich die logische Schlussfolgerung bei einem solch drastischen Instagram Reichweiten Einbruch im Jahr 2022.

Nachfolgend der Beweis. Ein Screenshot von Likeometer mitte März 2022.

Dubioserweise ist der Account während dieser Zeit trotzdem ein bisschen gewachsen. Und das entgegen jeglicher Logik! Denn wenn kaum mehr Leute deinen Post zu Gesicht bekommen, geschweige denn damit interagieren, schwindet die Chance auf organisches Wachstum doch beträchtlich… Vor allem wenn Posts nicht mal auf der Explore Page ranken, wie nachfolgendes Beispiel illustriert.

Der BMW M5 Competition Shot ist das Paradebeispiel im negativen Sinne. 4’417 erreichte Konten. Davon waren 3’657 Follower. 303 erreichte Personen durch Hashtags und keine einzige durch die Explore Page. Eine Instagram Reichweite von insgesamt etwas mehr als 4’000?! WTF?! Und das war leider kein Einzelfall. Zahlreiche Posts haben eine Reach von 5’000. Davon sind jeweils etwa 4’000 Follower. Im Schnitt erreichte ich in den letzten Wochen also nur zwischen 10% bis maximal 20% meiner Follower… Diese Zahl war früher um die 30% oder höher. Da erreichte ich pro Beitrag 8’000-10’000 oder mehr der eigenen Follower.

Jedenfalls habe ich seit dem 25. Januar keinen einzigen Post mehr gehabt mit einer Engagement-Rate von über 10%. Keinen einzigen… (Nachtrag: Nach dem Verfassen meines Beitrages hat es doch tatsächlich einen Beitrag gegeben… ^^) Ich habe zu Testzwecken sogar erfolgreiche alte Postings wieder gespielt um einen Vergleich zu haben. Unter anderem dieses Audi RS6 Bild:

Im Jahr 2019 habe ich bei einem geringeren Followerstand damit fast 3’700 Likes und über 200 Kommentare erzielt.

Die exakte Reichweite kann ich leider nicht mehr eruieren, da die Instagram Insights nur während 2 Jahren aufrufbar sind. Jedenfalls hat ein Reupload 2022 bei einem höheren Followerstand noch 2’800 Likes und knapp 80 Comments gebracht. Und hey… das war mit Abstand mein erfolgreichster Post 2022 – seit dem Cut Ende Januar – 😉 Soviel dazu…

Wachstum mit Instagram Reels

Der Chef von Instagram „Adam Mosseri“ hat es schon vor Monaten angekündigt, Instagram ist nicht mehr länger ein Foto-Sharing App. Der genaue Wortlaut war übrigens „We’re no longer just a square photo-sharing app“ und ist in diesem Beitrag zu finden:

Die kategorische Verschiebung zu Video ist zweifellos nicht mehr von der Hand zu weisen. Mit Instagram Reels hat das Unternehmen zudem ein Instrument, um den neuen Stern am Himmel (TIK TOK) zu bekämpfen.

Ob dies gelingt, mag bezweifelt werden. Nichtsdestotrotz ist der Trend zum Bewegtbild natürlich allgegenwärtig.

Folglich hört man von allen Seiten, dass du als Creator auf Instagram nun Reels erzeugen musst. Das ist grundsätzlich gut und Recht, aber als klassischer Fotograf ist dies eher schwieriger zu bewerkstelligen. ^^ Trotzdem kann man auch ein paar Bildchen zu einem Video zusammenfügen und mit Musik unterlegen. So kannst du als Fotograf ein mehr oder weniger passables Reel erstellen.

Aber die Lösung für das Reichweiten Problem ist es nicht. Jedenfalls nicht bei mir. Zwar hatte ich mit meinen ersten Reels 2021 und einer Reichweite von 60’000 beziehungsweise über 100’000 akzeptablen Erfolg.

Doch seit Ende Januar 2022 kann ich machen was ich will. Ein Reel kriegt mittlerweile zwischen lächerlichen 1’500 und 4’000 Views. Also nicht viel besser als ein gebrauchtes Toilettenpapier. Ab ins Klo damit… Überspitzt formuliert.

Natürlich sind meine Reels nicht state of the art. Aber einen Vorteil gegenüber dem gewöhnlichen Post kann ich bei Leibe nicht feststellen. Lustigerweise macht es auch keinen grossen Unterscheid, ob ich das Reel im Feed oder nur in den Reels teile. Performen tun sie an keinem der beiden Orte gut. Wenn ich es nicht im Feed veröffentliche, passiert sogar etwas dubioses. Das Reel läuft ganz gut an und erreicht nach cirka 30 Minuten im Idealfall 2’500 Views. Und dann stoppt es urplötzlich. Von der einen Sekunde auf die andere gibt es keine weitere Reichweite mehr. Als würde jemand den Stopp Button betätigen.

Was gegen die sinkende Instagram Reichweite 2022 tun?

Die meisten würden dir garantiert zu Reels raten. Ich hingegen nur bedingt. Wenn du richtiges Bewegtbild produzierst, dann go for it. Jetzt ist deine Zeit. Wenn du aber der klassische Fotograf bist und hauptsächlich Standbild im Petto hast, sind Reels eher suboptimal. Jedenfalls bringen mich die aktuellen Reels Erfahrungen zu diesem Entschluss. Reichweitenerfolge waren bis anhin keine zu verzeichnen.

Doch seien wir mal ehrlich…

Schlussendlich geht es darum, geilen Content zu erzeugen, der im Idealfall sogar viral geht. Jedenfalls wenn man es sich wünschen könnte hinsichtlich Wachstum, Engagement und so. ^^ Ob das jetzt ein klassischer Post (das beinhaltet Karussell und Co.) oder ein Reel ist, ist im Endeffekt zweitrangig. Die Schwierigkeit ist, richtig schicken Inhalt zu produzieren, der dies dann auch tatsächlich schafft. #viralePostings Und das ist in der unglaublichen Flut von Bilder und Videos einfach tricky ohne Ende.

Da gibt es kein Patentrezept. Es gilt einfach zu posten und kontinuierlich neuen, möglichst coolen Inhalt zu produzieren. Ob das jetzt ein Reel ist, oder ein Post ist egal. Vielleicht geht dann mal irgendwas durch die Decke und wird zum viralen Hit. 😉 Ich persönlich hatte jedoch noch nie einen viralen Post. Also einen richtigen. Einer, der regelrecht durch die Decke geht und alle anderen Postings outperformt.

Aber wenn’s passiert, dann mittlerweile vor allem mit Reels. So ehrlich muss man sein. Wenn’s durch die Decke geht, dann sind es in den meisten Fällen die Instagram Reels. Jedenfalls habe ein paar Kollegen von mir Reels mit über 1 Million Views kreiert. Und dies erst kürzlich. In allen Fällen sind die Reels aber nicht von 0 auf gleich durch die Decke gegangen. Nein. Der Upload verlief zuerst passabel und blieb dann stehen. Quasi wie ein ganz normaler Post. Erst Tage später nahm das Reel erneut Dynamik auf und war kaum mehr zu bremsen. 😉

Instagram – Quo vadis?

Ich erinnere mich noch an die Zeit der Facebook-Seiten und deren Fans zurück. Auch damals ging es über kurz oder lang mit der Reichweite in den Keller und die User wendeten sich ab zu einer neuen Social Media Plattform…

Instagram …

Und heute gehört Instagram zum Facebook Konzern. Der klassische chronologische Feed ist schon längstens passé und einem Algorithmus gewichen (welchen es auch braucht!) und von Jahr zu Jahr erhält der User weniger organische Reichweite.

Da musst du nicht mal die hellste Kerze sein, um gewisse Analogien festzustellen. 😉 Die Frage ist nur, wohin geht Instagram?

Ist der Kampf gegen TIK TOK nun der richtige Weg? Weg von der ursprünglichen Foto-Plattform, hin zum hippen Bewegtbild Dingsbums? Und das mit aller Konsequenz? So dass schlussendlich der TIK TOK Content auf Instagram gespielt wird und umgekehrt. Ist dass das Ziel? Ist es okay das Trash Content viral geht? Oder nackte Haut?

Bleiben mit der aktuellen Ausrichtung die Creator und User von damals der App treu? Oder wenden sich immer mehr ab? Denn wenn du rumhörst und dich beispielsweise auch anderswo informierst (Reddit etc.), dann wirst du zwangsläufig feststellen, dass viele mit der Instagram Reichweite 2022 unzufrieden sind.

Zahlreiche Creator fühlen sich unglücklich so viel Arbeit in einen Account beziehungsweise in dessen Content gesteckt zu haben und zwangsläufig kaum mehr Leute zu erreichen… Für was also noch die Mühe machen?

Meine Gedanken

Ich bin aktuell etwas zwiegespalten… Der Trend zum Bewegtbild ist schon länger vorhanden und die Ausrichtung beziehungsweise der Schwerpunkt liegt mittlerweile auf Video. Das schleckt keine Geiss weg. Die Reichweite auf Instagram ist in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen. Und 2022 gab es nochmals (für die meisten Accounts) einen drastischen Einbruch zu beklagen. Trotz der Veränderung ist die App aber nach wie vor cool. Doch soooo cool wie sie mal war, ist sie auch für mich nicht mehr.

Einerseits gibt’s zu vielen Content, welcher mich überhaupt nicht interessiert, der in meiner Explore Page rumgurkt oder in meiner Timeline auftaucht. Die Beiträge der abonnierten Accounts sehe ich niemals in der vollen Pracht. Andererseits sieht man Content, welcher auch auf TIK TOK gespielt wird, von Leute die man nicht kennt, geschweige denn folgt. Zudem gibt es momentan extrem viel Spam Kommentare, Spam-DM’s und leider auch weniger Reichweite.

Ich denke, dass wenn eine neue „Foto“ Social Media App am Horizont auftauchen würde, viele zu einem Wechsel bereit wären. Wahrscheinlich auch ich. Jedenfalls parallel laufend zu Beginn.

Da dies momentan nicht der Fall ist, musst du über kurz oder lang mit der Veränderung dealen. Eventuell passt man den eigenen Content ein bisschen den Gegebenheiten an. Sprich ein Fotograf macht nebst dem eigentlichen Foto-Material vielleicht noch behind the scenes Video Snippets, um schlussendlich ein Reel erstellen zu können. Oder man wendet sich je länger je mehr von der App ab.

Ich für meinen Teil werde eine konservative Haltung einnehmen und die Lage weiterhin als aktiver User aus nächster Nähe beobachten. ^^ Vielleicht beruhigt sich die Instagram Reichweite im Verlauf von 2022 wieder ein bisschen (was ich aber bezweifle). Und ansonsten wird die Zeit am Social Media Himmel zeigen, ob auch Fotografen weiterhin auf Instagram setzen. Aber soweit keine andere Plattform auftaucht, wird sich über kurz oder lang wohl auch niemand von der App abwenden… Und jetzt frohe Ostern. 😉