Meine Erfahrung mit Instagram Werbung. Kosten und Resultate.

Habe ich bei meinem grossen Blogartikel, wie ich 20’000 Instagram Follower bekommen habe erklärt, dass ich noch nie Instagram Werbung geschaltet habe, machte ich nun den Praxistest. Zum ersten Mal habe ich bei Instagram eine Promotion erstellt. Doch Instagram Ads sind nicht kostenlos. Was habe ich konkret mit meinen Werbeanzeigen erreicht? Und wie hoch waren meine effektiven Kosten für die Instagram Werbung?

Alles was du über Instagram Werbung wissen musst

Du bist bestimmt auch schon über Instagram Werbung gestolpert? Egal ob in deiner Chronik oder in der Story. Relativ häufig werden mir auf meinem Account @phpicsphotography gesponserte Beiträge eingeblendet. Du erkennst die Posts anhand des Zusatzes „gesponsert“.

Es handelt sich dabei um Beiträge, die einer im Voraus definierten Zielgruppe gezielt präsentiert werden.

Damit ein solcher Beitrag jedoch mehr Reichweite erhält, musst du dafür auch einen entsprechenden Preis bezahlen. Doch was Instagram Werbung exakt kosten und leisten wird, erfährst du später. 😉

Wie funktioniert Werbung bei Instagram?

Wie bereits gesagt, lassen sich alle deine Beiträge gezielt „promoten“ beziehungsweise hervorheben. Mit einem von dir gewählten Betrag, kannst du dir also Reichweite „kaufen“ und damit deinen Beitrag einem „fremden“ Publikum zeigen.

Mit dem beworbenen Beitrag erreichst du somit potenzielle neue Kunden. Zum Teil werden die Instagram Ads aber auch deinen Abonnenten angezeigt, sofern sie den entsprechenden Post nicht schon vorher gelikt haben. Allerdings nur, wenn sie auch der definitierten Zielgruppe entsprechen.

Voraussetzungen für Ads

Damit du überhaupt eine Werbeanzeige erstellen kannst, braucht es ein Businessprofil bei Instagram. Zudem musst du über eine Facebookseite verfügen, welche mit deinem Instagram Account verknüpft ist. Erst dann steht einer Werbekampagne nichts mehr im Weg.

Wie bei Instagram Werbung erstellen?

Erfüllst du die Voraussetzungen? Dann ist die halbe Miete schon erledigt.
Weil auf Instagram einen Beitrag bewerben ist relativ einfach. Wahrscheinlich ist dir der „Promotions-“ oder „Hervorheben-Button“ eh schon aufgefallen. 😉

Nicht?! Wenn du einen bereits geposteten Beitrag auf deinem Smartphone ansiehst, entdeckst du auf der rechten Seite unterhalb des Fotos den Button „hervorheben“.

Befindest du dich hingegen auf der Gesamtübersicht deines Profils, siehst du den Knopf „Promotions“.

Schon gewusst?! Nebst der Option, die Instagram Werbung direkt in der App zu erstellen, kannst du Ads auch über den Werbeanzeigenmanager von Facebook generieren.

Direkt in der Instagram App einen Beitrag bewerben

Ich habe meine Instagram Werbung jeweils direkt in der App erstellt.

Dabei kannst du verschiedene Parameter deinen Wünschen entsprechend einstellen. Du definierst also im Vornerein ein Ziel. Selbstverständlich passt du deine anvisierte Zielgruppe an und sagst, wie viel die Instagram Werbung kosten darf. Einstellbar sind also diese 3 Faktoren:

• Ziel
• Zielgruppe
• Budget & Laufzeit

Ziel

Beim Ziel definierst du, wohin du die Leute weiterleiten willst. Du hast dabei folgende Möglichkeiten.

• Dein Profil
• Deine Webseite
• Deine Direkt-Nachrichten

Ziele wie mehr Follower und Likes bekommen gibt es bei Instagram Werbeanzeigen nicht. Wenn du also auf eine Erhöhung deiner Follower- und Likezahlen aus bist, musst du das Ziel „dein Profil“ wählen.

Zielgruppe

Bei der Selektion der Zielgruppe hast du die Möglichkeit, Instagram für dich wählen zu lassen. Dafür steht das automatische Targeting. Dabei versucht Instagram vor allem Personen zu erreichen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit deinen bereits bestehenden Abonnenten haben.

Die andere Möglichkeit ist, eine spezifische Wahl deiner Zielgruppe. Dabei hast du folgende Targeting-Optionen:

• Standorte (Länder, Regionen, Städte)
• Interessen (beispielsweise Ferrari, Porsche, Fotografie, etc.)
• Alter und Geschlecht

Ausserdem gibt es noch spezielle Vorgaben für Kredit-, Job- und Wohnraumangebote.

Budget & Laufzeit

Die Kosten für deine Instagram Werbung definierst du bei Budget und Laufzeit. Du gibst an, wie viel Geld pro Tag für deine Promotion ausgegeben werden darf und wie viele Tage der Beitrag dem definierten Zielpublikum angezeigt werden soll. Somit wird sichergestellt, dass dein Kostendach auch eingehalten wird. Die Zahlung funktioniert problemlos mittels Kreditkarte.

• Instagram
• Behance
• Facebook
• Pinterest

How to Instagram Werbung schalten

Wie du in der Instagram App eine Werbeanzeige erstellst, erfährst du jetzt.

Der Praxistest mit Instagram Ads

Nun aber zu meinen persönlichen Erfahrungen mit Instagram Werbekampagnen. Ich zeige dir welche Beiträge ich beworben habe, was ich damit erreicht habe und wie der Preis für die Instagram Werbung ausgesehen hat.

Promotion 1

Den Beitrag mit folgendem Porsche 911 GT3 Bild habe ich bei Instagram hervorgehoben.

Ausgangslage vor Promotion

Vor der Instagram Promotion stellte sich die Ausgangslage beim entsprechenden Beitrag wie folgt dar:

• Likes 3’339
• Kommentare 256
• Shares 56
• Gespeichert 158
• Reichweite 23’003
• Profilaufrufe 427
• Website-Klicks 12
• Abonnements 27

Diese Zahlen habe ich direkt über meine Beitrags-Insights bezogen. Diese findest du unter anderem bei jedem Beitrag unterhalb des Fotos.

Promotions-Ergebnisse

Als Ziel wurde mein Instagram-Profil angegeben. Die Zielgruppe wurde mit automatisch eingestellt. Das Budget lag bei CHF 105.00 für 7 Tage. Das heisst, die Werbekosten haben CHF 15.00 pro Tag betragen. Instagram gab dafür eine Reichweiten-Schätzung von 19’000 bis 51’000 Personen ab.

Was ist nun tatsächlich herausgekommen? Nach den 7 Tagen wies mein Beitrag folgende Kennzahlen aus.

• Likes 5’700 (3’561)
• Kommentare 283 (280)
• Shares werden nicht mehr angezeigt?! (108)
• Gespeichert 460 (211)
• Reichweite 85’982 (26’500)
• Profilaufrufe 1’648 (473)
• Website-Klicks 28 (12)
• Abonnements 197 (39)
• Promotions-Klicks 1’093

Diese Zahlen sind bei den Promotions-Insights abzulesen. (Was es mit den kursiven Zahlen in Klammern auf sich hat, erkläre ich dir gleich…)

Nun darfst du dich von den ersten Insights und Ergebnisse der Instagram Werbung nicht blenden lassen! Die Zahlen muss man nämlich noch bereinigen. Schliesslich wird da nicht die absolute Werbe-Performance gemessen. Nein! Die Zahlen beeinhalten nämlich noch die Leistung, welche bereits vor dem Hervorheben des Beitrags generiert wurde. Auch sind da Likes und Follows berücksichtigt, die unabhängig von der Promotion auf deinen Beitrag geklickt haben. Also Menschen, die deinen Beitrag beispielsweise via Hashtags oder Explore gesehen und gelikt haben. Und nicht aufgrund der Werbeanzeige.

Die absolute Performance

Wie kannst du also die absolute Performance deiner Instagram Werbung messen?

Einerseits solltest du bevor du mit der Promotion startest, die Beitrags-Insights als Screenshot speichern. Damit weisst du genau, wie der Post vor der Instagram Werbung performt hat.
Andererseits musst du nach Ende der Werbelaufzeit die Promotions-Insights screenshoten, als auch die Insights, welche die Promotions-Ergebnisse ausschliessen.

Dafür gehst du auf deinem Profil in die Insights. Unter dem Reiter Content gehst du zum Punkt „Beiträge“ und wählst „alle ansehen“.
Dann kannst du oben im Dropdownmenü nach gewissen Keyfigures sortieren. Dies wären zum Beispiel Abonnements, Gefällt mir, Gespeichert, Reichweite, Kommentare und vieles mehr.

Der Vorteil an dieser Methode gegenüber der „Promotions-Insights“ ist, dass die Performance der Promotion nicht berücksichtigt wird.
Das bedeutet, dass du damit die Promotions-Performance exakt berechnen kannst.
Wieso ist das so wichtig? Ganz einfach. Schliesslich liken, kommentieren, abonnieren dich Leute auch während einer Promotion, ohne das ihnen der beworbene Beitrag angezeigt wurde. Und genau diese Zahlen müssen von den „Promotions-Insights“ abgezogen werden, um tatsächlich erkennen zu können, was deine Instagram Werbung für welche Kosten gebracht hat!

Wer 1 und 1 zusammenzählt, weiss nun, dass die vorangegangenen Zahlen in Klammern aus meinen Insights stammen. Diese Zahlen wurden direkt bei Promotionsende mithilfe von Screenshots festgehalten. Sie stellen nämlich die normale Beitrags-Leistung dar. Ohne Promotion!

Die absolute Leistung der Promotion erkennst du folglich an der Differenz beider Zahlen.

• Likes 5’700 (3’561) absolute Leistung durch Promotion +2’139 Likes
• Kommentare 283 (280) absolut +3
• Shares werden nicht mehr angezeigt?! (108) absolut 0
• Gespeichert 460 (211) absolut +249
• Reichweite 85’982 (26’500) absolut +59’482
• Profilaufrufe 1’086 (473) absolut +613
• Website-Klicks 28 (12) absolut +16
• Abonnements 197 (39) absolut +158
• Promotions-Klicks 1’093

Ich habe also mit meiner Instagram Werbung 158 Follower gewonnen, 2’139 Likes erhalten und 59’482 Personen erreicht. Die Kosten lagen bei CHF 105.00.

Ein Follower hat mich CHF 0.66 gekostet. Oder mit anderen Worten.
Pro Franken habe ich 566 Leute erreicht, 20 Likes und 1,5 Follower bekommen.

Doch damit nicht genug. Nun wollte ich wissen, was mit der selbstdefinierten Zielgruppe erreicht werden kann.

Promotion 2

Bei der zweiten Promotion definierte ich also meine Zielgruppe selbst. Als hervorzuhebenden Beitrag habe ich den Post mit dieser Porsche Aufnahme gewählt.

Ausgangslage vor Promotion

Bevor die Werbeanzeige live ging, wies der Beitrag folgende Zahlen aus.

• Likes 3’119
• Kommentare 147
• Shares 54
• Gespeichert 143
• Reichweite 19’632
• Profilaufrufe 187
• Website-Klicks 5
• Abonnements 18

Promotions-Ergebnisse

Um einigermassen Chancengleichheit zu gewährleisten, waren mit Ausnahme der selbst definierten Zielgruppe alle anderen Parameter gleich wie bei der 1. Promotion. Folglich lag das Budget bei CHF 105.00 für 7 Tage. Die Werbekosten haben erneut CHF 15.00 pro Tag betragen. Instagram gab für meine selbst definierte Zielgruppe eine Reichweiten-Schätzung von 1’300’000 potenziell erreichbare Personen ab.

Nachfolgend also die absoluten (bereinigten) Ergebnisse meiner 2. Instagram Werbung.

• Likes 4’106 (3’165) absolute Leistung durch Promotion +941 Likes
• Kommentare 148 (147) absolut +1
• Shares werden nicht mehr angezeigt?! (61) absolut 0
• Gespeichert 200 (147) absolut +53
• Reichweite 113’328 (19’900) absolut +93’428
• Profilaufrufe 629 (196) absolut +433
• Website-Klicks 15 (5) absolut +10
• Abonnements 61 (20) absolut +41
• Promotions-Klicks 629

Mit der zweiten Instagram Ad wurden absolut also lediglich 41 Follower gewonnen. Schliesslich wies der Beitrag ohne Berücksichtigung der Promotions-Zahlen eine 20 aus. Siehe vorangegangener Screenshot. Folglich ergeben die 61 Abos aus den Promotions-Insights abzüglich der besagten 20 die absoluten 41.

Dazu vergab die Zielgruppe 941 Likes. Die Reichweite lag jedoch bei imposanten 93’428 Personen. Die Kosten betrugen CHF 105.00.

Ein Follower hat mich also beträchtliche CHF 2.56 gekostet. Oder mit anderen Worten.
Pro Franken habe ich 890 Leute erreicht, 9 Likes und 0,4 Follower erhalten.

Vergleich meiner Instagram Werbungen

Betrachten wir die absoluten Zahlen meiner Instagram Werbungen im direkten Vergleich.

Obschon die Kosten meiner beiden Instagram Werbungen identisch waren, haben die beiden Ads wirklich auffällig unterschiedlich performt. Vor allem wenn du dir nochmals die erzielte Reichweite vor Augen führst.

Obwohl Promotion zwei bei den absoluten Zahlen wesentlich schlechter performt hat, wurden bei dieser Werbung wesentlich mehr Personen für das gleiche Geld erreicht.

Die Frage, welche ich mir nun stelle ist, woher die doch beträchtlichen Unterschiede herkommen?

Liegt es an:

• der selbst definierten Zielgruppe
• am promoteten Beitrag selbst

Es kann sein, dass ich mit der selbst definierten Zielgruppe am Ziel vorbeigeschossen bin und dementsprechend nicht die „richtigen“ Personen erreicht habe.
Im Umkehrschluss könnte man auch behaupten, dass das automatische Targeting hinsichtlich Follower und Likes erfolgreicher wäre.

Der zweite Grund könnte am Foto/Beitrag selbst liegen. Es ist durchaus denkbar, dass ein Bild beim Publikum nicht so gut ankommt.

Um da noch mehr Licht ins Dunkle zu bringen, müssten weitere Instagram Werbungen und anschliessende Vergleiche durchgeführt werden. Idealerweise bewirbt man den gleichen Beitrag mit den unterschiedlichen Zielgruppen (automatisch und selber definiert).

Vergleich mit beworbenen Beiträgen von anderen Instagrammern

Erfreulicherweise hat mir ein Instagram-Kollege einen Einblick in seine vergangenen Promotionen gewährt. Seine Zahlen sahen wie folgt aus:

• 1. Promotion hat eine Klickrate von 10 pro eingesetztem Dollar (automatische Zielgruppe)
• 2. Promotion hat eine Klickrate von 1.88 pro eingesetztem Dollar
• 3. Promotion hat eine Klickrate von 13.62 pro eingesetzem Dollar (automatische Zielgruppe)
• 4. Promotion hat eine Klickrate von 2.8 pro eingesetzem Dollar (automatische Zielgruppe)

Zur besseren Vergleichbarkeit anbei nochmals meine Zahlen (Profilaufrufe im Verhältnis der kompletten Kosten für die Instagram Werbung).

• 1. Promotion / Klickrate 10.34 pro eingesetztem Franken (automatische Zielgruppe)
• 2. Promotion / Klickrate 6 pro eingesetztem Franken

Interessanterweise sind auch bei meinem Kollegen die Ads mit automatischem Targeting besser performt als jene mit der selbstdefinierten Zielgruppe. Ausnahme bildet Promotion 4. Wobei dort lediglich 20 Dollar investiert wurden. Es ist durchaus denkbar, dass bei höherem Budget, das automatische Targeting zu besseren Kampagnen-Ergebnissen führt.

Lohnt es sich in Instagram einen Beitrag hervorzuheben?

Die Vergleichbarkeit meiner beiden Promotionen ist natürlich nicht ganz gegeben. Schliesslich handelt es sich um zwei verschiedene Fotos beziehungweise zwei unterschiedliche Beiträge mit differierender Zielgruppe (automatisches Targeting versus selbst definierte Zielgruppe).

Die Performance bei der Fahrtaufnahme war schon vor Beginn der Werbung ein bisschen besser. Demzufolge ist denkbar, dass die Fahrtaufnahme auch bei der selbst definierten Zielgruppe besser abgeschnitten hätte.

Um diese These zu verifizieren, müsste ich die Fahrtaufnahme folglich noch mit dem gleichen Targeting wie die 2. Promotion laufen lassen. Allerdings lasse ich das auf Grund der hohen Likezahl (mittlerweile knapp 6’000) bleiben. Könnte dies doch auch schon einen Einfluss auf das Ergbnis haben.

Ob sich Instagram Werbung tatsächlich lohnt, muss schlussendlich jeder für sich selber entscheiden. Wenn du lediglich auf Likes und Follower aus bist, musst du dafür relativ tief in die Tasche greifen. Allerdings kriegst du für das Geld auch echte Personen, die dich wirklich wegen deiner Bilder abonniert haben. Wie viele Geschäfte aus der allfälligen Werbung tatsächlich entstehen, ist allerdings nur schwer messbar.

Auch ist das automatische Targeting nicht in jedem Fall vorzuziehen. Eventuell bietest du ein neues Produkt nur für eine spezfische Kundengruppe an. Dann brauchst du schlussendlich nicht viele Klicks und Likes sondern Sales von der explizit präferierten Zielgruppe!

FAQ

Fassen wir das Wichtigste aus meinem Erfahrungsbericht bezüglich Werbeanzeigen bei Instagram nochmal zusammen.