Motorräder fotografiere ich keinesfalls fleissig. Nein. Als Autofotograf passiert das nämlich eher weniger, richtet sich mein Hauptaugenmerk doch auf Fortbewegungsmittel mit 4 Rädern.
Aber es kommt vor. Und wenn es dann mal wieder ein Zweirad vor meine Kamera geschafft hat, macht es zweifellos Laune. Ich kann mich beispielsweise noch äusserst gut an nachfolgendes Yamaha R1 Shooting aus meiner Anfangszeit von vor 10 Jahren erinnern.
Da die Yamaha aber nicht das einzigste Bike in meiner Fotografenkarriere gewesen ist, ist es an der Zeit, die wichtigsten Grundlagen für ein Bikeshooting festzuhalten. Für Autos gibt es schliesslich schon den ultimativen Fotografieratgeber. Wieso also nicht für Motorräder?! Denn so unterschiedlich sind Motorräder und Autos gar nicht. Jedenfalls nicht in der Fotografie. 😉
Der Motorrad Fotoshooting Ratgeber für bessere Fotos
Wenn du selbst Motorrad fährst, wirst du wahrscheinlich früher oder später dein Bike fotografieren wollen. Das liegt quasi im Naturell von „Petrolheads“.
Und dann stellen sich in der Regel diverse Fragen, wie so ein Motorrad Fotoshooting am besten von der Hand geht. Welche Kamera sich dafür eignet und welches Objektiv beim Fotografieren von Motorrädern verwendet werden soll.
Mit solchen Fragen, beschäftige ich mich in diesem Blogartikel.
An wen richtet sich dieser Motorrad Foto-Artikel?
Grundsätzlich richtet sich der Blogpost an alle Motorrad-Interessierte, die gerne mal ihr Bike fotografieren wollen. Der Motorrad fotografieren Ratgeber ist tendenziell eher an Neulinge gerichtet. Nichtsdestotrotz kann vielleicht der eine oder andere aktivere Fotograf auch etwas interessantes aufschnappen. Es kann inspirationstechnisch schliesslich nicht schaden, mal über den Tellerrand zu schauen. Eventuell schnappst du somit eine Idee für dein nächstes Shooting auf?!
Was du mit diesem Artikel lernst
Du wirst die wichtigsten Grundlagen der Motorrad Fotografie erklärt bekommen. Quasi ein Rundum-Basic-Paket für das Thema Motorrad fotografieren. Die wichtigsten Fragen werden beantwortet und mehrere Tipps gibt es als Bonus oben drauf.
Welcher Motorrad Fotograf schreibt hier überhaupt?
Damit du dir aber sicher sein kannst, dass das Geschriebene auf deinem Bildschirm nicht aus leeren Phrasen besteht, noch ein paar Worte zu mir. 😉
Eigentlich bin ich kein Motorrad Fotograf, sondern ein Fotograf mit Schwerpunkt Automobil. Meistens stehen etwas exklusivere Fahrzeuge vor meiner Kamera. Dabei versuche ich stets Bilder zu erschaffen, die den Betrachter fesseln. Bilder, die du hoffentlich nicht mehr so schnell vergisst. Trotzdem hat sich auch schon das eine oder andere motorisierte Zweirad vor meine Kamera gestellt.
Meine fotografische Handschrift erkennst du unter anderem bei einem Blick ins Portfolio sowie auf meiner Instagram Seite. Einfachheitshalber gibt es aber nun noch ein paar Auszüge aus meinem fotografischen Schaffen.
Worauf es beim Motorrad fotografieren wirklich ankommt
Wie bei der Autofotografie, geht es auch beim Fotografieren eines Motorrads um ein Produkt. Als Fotograf hast du den Anspruch, dass Produkt bestmöglich zu portraitieren. Du versuchst das Bike dem potenziellen Konsumenten schmackhaft zu machen. Das gelingt einerseits hervorragend mit Emotionen durch stimmungsvolles Storytelling. Andererseits natürlich auch mit der nackten Schönheit und den Vorzügen (Highlights) des jeweiligen Produkts. Visualisiere der Zielgruppe die schönsten Züge des Bikes. Schliesslich zeigst du dich bei einem Date doch vornehmlich von deiner Schokoladenseite, oder nicht?!
Für die Marketing-Enthusiasten unter meinen Lesern kann man auch von USP sprechen. Der unique selling point (oder auch unique selling proposition genannt) beziehungsweise das Alleinstellungsmerkmals deines Produktes solltest du unbedingt hervorheben. Das gilt für’s Marketing sowie für den Fotografen des Motorrads.
Das Equipment. Die richtige Kamera für’s Motorrad
Wenn du ein Zweirad fotografieren willst, brauchst du entsprechendes Equipment. Allen voran die passende Kamera. Aber welche soll es sein?
Braucht es für ein Motorrad eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine spiegellose Systemkamera? Eventuell reicht sogar das Smartphone?
Grundsätzlich ist die Kamera zweitrangig. Denn der wichtigste Faktor ist die Person hinter der Kamera. 😉 Aber bei aller Liebe… Die Technik spielt sicherlich eine Rolle. Vor allem was die Auflösung und den Detailreichtum betrifft.
Das Smartphone
Ja, auch mit den heutigen Smartphones lässt sich ein Motorrad ganz gut fotografieren. Doch die Sensorgrösse ist beim Smartphone relativ klein, weshalb eine DSLR oder DSLM trotzdem zu bevorzugen sind. Insbesondere dann, wenn du ein Foto mal drucken lassen willst. Auch hinsichtlich der Bildbearbeitung entfaltet erst das RAW Format von Kameras seine wahre Wirkung.
Spiegelreflex oder spiegellose Systemkamera?
Ob nun Spiegelreflex oder spiegellos ist grundsätzlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich selbst besitze beide Systeme. Ein Spiegel findet sich bei meiner Nikon D850*. Spiegellos bin ich bei der Nikon Z6* unterwegs. Meine Erfahrungen zu den jeweiligen Kameras findest du übrigens im Erfahrungsberichtbereich. Der Trend ist mittlerweile eindeutig spiegellos, so ehrlich muss man sein. Was aber nicht heisst, dass du mit einer DSLR keine guten Fotos machen kannst.
Wichtiger ist vielmehr die Sensorgrösse der verwendeten Kamera. Idealerweise nimmst du für das Fotografieren des Motorrads eine Kamera mit APS-C Sensor. Einen solchen Sensor findest du beispielsweise bei Nikon’s spiegelloser Z50*. Wenn dir jedoch eine Spiegelreflexkamera sympatischer ist, dann ist vielleicht eine D3500* etwas für dich. Natürlich bieten auch andere Kamerahersteller wie zum Beispiel Sony, Lumix oder Canon solche Kameras an. Eine entsprechende Einsteiger-DSLR findest du dort mit der Canon EOS 2000D*.
Dir ist eine solche Kamera zu gross? Dann gibt es „handliche“ Systemkameras mit kleineren Sensoren. Nämlich Micro four thirds, kurz MFT genannt. Eine solche geht natürlich auch. Hatte ich übrigens vor Jahren mal als Zweitkamera verwendet. Nämlich in Form der Olympus OM-D E-M10 II.
Grössere Sensoren à la Vollformat (Kleinbild) oder Mittelformat sind natürlich hinsichtlich der Bildqualität nochmals besser als APS-C und MFT. Doch die Anschaffungskosten für Kamera und Objektive sorgen folglich auch für grössere Löcher in der Geldbörse. 😉
Schlussendlich hat jedes Kamerasystem seine Daseinsberechtigung. Dreht es sich doch fast immer um die eigenen Bedürfnisse und den Geschmack. Nichtsdestotrotz erachte ich eine Spiegelreflex- oder spiegellose Kamera mit APS-C Sensor als ideale Einstiegskamera in die Motorradfotografie. Vor allem unter Berücksichtigung des Preis-/Leistungsverhältnisses. Wenn das Hobby intensiver wird, fallen früher oder später sowieso Upgrades (Umstieg auf Vollformat, mehr Objektive) an. 😉 Falls nicht, hast du allerdings auch keine grossen Verluste eingefahren.
Als langjähriger Nikon User, gibt es nachfolgend eine Kameraempfehlungsliste. Orange ist der Budgeteinsteiger-Tipp. Grün der Preis-/Leistungssieger, wenn es doch schon etwas „mehr“ sein darf.
Wichtig! Es sei an dieser Stelle gesagt, dass es heutzutage eigentlich gar keine schlechten Kameras mehr gibt. Sämtliche Hersteller bauen gute Apparate. Die schlechteste Kamera ist am Ende des Tages „gar keine“ zu haben. 😉
Welches Objektiv für die Motorradfotografie?
Empfehlenswert sind Brennweiten um die 35-50mm am Vollformat. 50mm entsprechen in etwa dem Blickfeld des menschlichen Auges. Folglich ist dies eine äusserst natürliche Brennweite. Lese dazu auch meinen Blogpost zu den Festbrennweiten „35mm oder 50mm?„.
Jedenfalls verzerren Brennweiten um die 50mm das Motorrad nicht. Sie geben das Bike in einer natürlichen Form wieder, was folgerichtig für die Fotografie ganz sinnvoll ist.
Dementsprechend erstaunt es nicht, dass mein Standardobjektiv im „Transportation-Bereich“ das Nikkor 24-70mm 2.8G ist. Mit dem Zoom bin ich äusserst flexibel und decke den gewünschten Brennweitenbereich ideal ab.
Mehr zu meinen Erfahrungen mit der Toplinse von Nikon gibt’s im 24-70mm Blogpost.
Braucht es denn gar nie ein Teleobjektiv? Doch natürlich. Vor allem wenn du an Motorradrennen fotografieren willst, ist der Abstand zwischen Motiv und Fotograf in der Regel so gross, dass du nicht um ein Teleobjektiv herum kommst.
Nichtsdestotrotz ist bei einem klassischen „stehenden“ Motorrad Fotoshooting ein Standardobjektiv à la 24-70mm oder eine Festbrennweite um die 35 bis 50mm ein idealer Begleiter.
Weitere nützliche Informationen zu Linsen und Brennweiten findest du hier: Welches Objektiv für die Fahrzeugfotografie.
Keine Angst. Die Infos gelten auch für Motorräder. 😉
Nachfolgend noch eine empfehlenswerte Festbrennweite für das Fotografieren deines Motorrads.
- Standard-Objektiv für Nikon-Kameras mit Z-Bajonett
- 2 ED-Glas-Linsen, 2 asphärische Linsen, Nanokristallvergütung
- Schrittmotor ideal für Video, neue Mehrgruppenfokussierung
- Gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet
- Lieferumfang: NIKKOR Z 50 mm 1:1,8 S; Objektivrückdeckel LF-N 1; Objektivdeckel LC-62 B
Wer eher in die „teureren“ Objektive investieren will, findet in nachfolgender Tabelle vorzügliches Glas der renommierten Hersteller. 😉
Brauchst du sonst noch was?
Nicht unbedingt. Mit einer Kamera und einem Objektiv bist du ideal aufgestellt, um direkt mit deinem ersten Motorrad-Fotoshooting loszulegen.
Allenfalls kann dir noch ein Stativ für mehr Stabilität verhelfen. Vor allem wenn du in den frühen Morgenstunden beziehungsweise in den späten Abendstunden fotografieren willst, braucht es schon mal längere Belichtungszeiten. Geschweige den bei der Fotografie in der Nacht.
Da gelangst du ohne Dreibeinstativ unverzüglich in hohe ISO Bereiche, was widerrum zu unschönem Bildrauschen führt.
Aus diesem Grund ist ein Tripod (Dreibeinstativ) eine äusserst sinnvolle Ergänzung für den Motorrad-Fotografen.
Ich verwende für meine Fotoshootings entweder ein Sirui* Tripod mit diesem Kugelkopf oder mein langjähriges Manfrotto 055XPROB*.
- Aufnahmen aus neuen Perspektiven mit dem 90° Mittelsäulensystem
- Benutzerfr. Wahlschalter zur Einstellung des Beinanstellwinkels
- schnelle Befestigung von Zubehör über den Easy-Link-Anschluss
- hochwertiges, durchdachtes italienisches Design von Manfrotto
Mit der Zeit lässt sich das Equipment natürlich in verschiedensten Bereichen ergänzen. Da kommt vielleicht das Fotografieren mit Blitz in Frage oder auch das klassische Lightpainting. Aber für den Anfang reicht es, wenn du lediglich mit dem verfügbaren Licht und ohne weitere Hilfsmittel arbeitest.
Einstellungen für die Motorradfotografie
Kommen wir zu den „Kamera-Einstellungen“ beim Motorrad fotografieren. Welche Einstellungen du für das Motorrad Fotoshooting vornehmen solltest, erfährst du in den nächsten Abschnitten.
Der Kameramodus
Als erstes sei gesagt: Vergiss den Automatik-Modus bei deiner Kamera.
Fotografiere entweder im Blendenvorwahl-Modus (bei Nikon „A“) oder im manuellen Modus. Die Blendenvorwahl (wird auch Zeitautomatik genannt) bedeutet, dass du die gewünschte Blende einstellst. Die Kamera übernimmt dann automatisch die Einstellung der korrekten Belichtungszeit.
Beim manuellen Modus bist du hingegen Herrscher über beide Komponenten. Also Blende und Zeit. 😉
Bei Fahrtaufnahmen, dabei sind unter anderem die sogenannten Mitzieher gemeint, eignet sich hingegen die Zeitvorwahl (Blendenautomatik) besser. Selbstverständlich ist auch hier der manuelle Modus denkbar. Bei der Zeitvorwahl (bei Nikon „S“) definierst du die Belichtungszeit und die Kamera berechnet die passende Blende. Mehr zu Fahrtaufnahmen findest du im Artikel fahrende Autos fotografieren.
Der ISO Wert
Wenn du bei deinem Bike Shooting nicht unter extremen Zeitdruck stehst und die bestmögliche Bildqualität erreichen willst, dann solltest du eine allfällige ISO-Automatik ausschalten.
Wähle den tiefsten Standard-ISO Wert deiner Kamera. Das sind in der Regel ISO 100 oder 200. Bei professionellen Kameras zum Teil auch ISO 64.
Mit diesem Wert erzielst du das rauschärmste und somit beste Bildergebnis. Aber Achtung. Je nach gewählter Blende und vorherrschenden Lichtverhältnissen ist das fotografieren aus freier Hand ohne Verwackelung fast nicht mehr möglich. Dann kommt das angesprochene Stativ zum Einsatz. 😉
Welche Blende und Belichtungszeit
Welche Blende und Belichtungszeit beim Motorrad fotografieren gewählt werden müssen, hängt natürlich von den Bedingungen und dem fotografischen Gusto ab.
Nichtsdestotrotz gibt es 2-3 Punkte, die du dabei beachten solltest.
Eine offene Blende (kleine Blendenzahl) sorgt für einen schön verschwommenen Hintergrund. Das vieleits geliebte Bokeh. Doch bei grossen Blenden (kleine Blendenzahl) ist die Schärfentiefe äusserst gering. Folglich ist garantiert nicht das gesamte Motorrad scharf.
Das mag in gewissen Situationen cool aussehen. Vor allem auch für Detailaufnahmen. Doch wenn das komplette Motorrad fotografiert werden soll, braucht es in der Regel einen grösseren Schärfebereich. Aus diesem Grund solltest du abblenden beziehungsweise die Blende schliessen.
Eine kleinere Blende (grosse Blendenzahl) sorgt also für mehr Schärfentiefe. Folglich ist auch das gesamte Motorrad scharf.
Für komplett scharfe Motorrad Fotos ist Blende 8 steht’s ein guter Ausgangspunkt.
RAW statt JPG
Falls du es nicht schon längst bei deiner Kamera eingestellt hast. Fotografiere unbedingt im RAW Format. Damit verfügt das Foto über wesentlich mehr Bildinformationen als beispielsweise ein JPG. Folglich hast du mehr Reserven bei der späteren Bildbearbeitung.
Auch lassen sich somit allfällige Fehler hinsichtlich Belichtung (zu hell oder zu dunkel) unproblematisch wieder ausbessern und korrigieren.
Ich fotografiere ausschliesslich RAW. Falls du jedoch nur selten Bilder mittels Lightroom oder Photoshop bearbeitest, kannst du aber auch RAW und JPG fotografieren. Dabei solltest du allerdings bedenken, dass mehr Speicherplatz benötigt wird. Auf deiner Speicherkarte in der Kamera als auch auf dem PC oder Notebook. 😉
Die ideale Uhrzeit für deine Motorrad Bilder
Glaub mir, Licht ist nicht gleich Licht. Folglich spielt auch die Uhrzeit eine ziemlich zentrale Rolle für das Erstellen von ansehnlichen Motorrad Bilder.
Die ideale Fotoshooting Uhrzeit habe ich in einem ausführlichen Blogartikel bereits beschrieben. Schau ihn dir unbedingt an.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass vor allem in den frühen Morgenstunden um die Zeit des Sonnenaufgangs (vor, während und kurz danach) die Lichtbedingungen relativ gut sind.
Aber auch abends kurz vor dem Sonnenuntergang, sowie während und nach Sonnenuntergang profitierst du von weichen Lichtbedingungen.
Merke dir vor allem eines: Bei klaren, sonnigen Verhältnissen hat es um die Mittagszeit bis in den Nachmittag unglaublich harte Lichtbedingungen. Das hat zur Folge, dass die hellen Bildbereiche ganz schnell weiss ausbrennen und die dunklen Bereiche (die Tiefen) schwarz absaufen. Der Helligkeitskontrast ist also enorm und dadurch nicht unbedingt förderlich für schöne Motorrad Bilder ohne grossen Aufwand.
Tipps für bessere Motorrad-Fotos
Die wichtigsten Basics für gute Motorrad Bilder sind dir mittlerweile bekannt. Nun folgen noch ein paar weitere Tipps, die du in dein nächstes Motorrad Fotoshooting integrieren kannst.
Die richtige Perspektive
Hast du schon die Schokoladenseite des zu fotografierenden Bikes entdeckt? Egal ob Custombike, Supersportler, Motorcross, Chopper, Cafe Racer, Naked Bike und Co. Jedes Motorrad hat seine eigenen Vorzüge und besten Ansichten.
Nimm dir beim Shooting einen Moment und studiere das Bike akribisch. Aus welchen Perspektiven sieht es am leckersten aus? Ja, das ist die zuckersüsse Schokoladenseite. 😉
Halt die unbedingt bildlich fest.
Trotzdem gibt es ein paar Standardperspektiven zu beachten. Wie auch beim Fotografieren eines Autos, lassen sich folgende Perspektiven beim Bikeshooting adaptieren.
- Dreiviertelperspektive (vorne und hinten)
- Seitenansicht
- Front
- Heck
Front-, Seiten- und Heckansicht sind wohl ziemlich selbsterklärend. Aber was ist denn eine Dreiviertelperspektive?
Die Dreiviertelperspektive ist eigentlich der Klassiker beim Fotografieren sämtlicher Fortbewegungsmittel.
Du zeigst dabei Dreiviertel respektive 75% des entsprechenden Models.
Du fotografierst die Front (25%) und zeigst zudem die ganze Seite (50%). Das zusammen gibt 75% oder eben Dreiviertel.
Bei der Dreiviertelperspektive von vorne bildest du also Front und Seite ab. Bei der 3/4 Ansicht von hinten steht das Heck im Vordergrund, gefolgt von der Seitenführung.
PS: Dieses heisse Custombike BMW R100 „Flying Spark“ gibt es übrigens bei Black Diamond Motorcycles zu kaufen.
Aber auch andere Perspektiven sind nicht verboten. 😉 Erlaubt ist, was dir und deiner Kreativität gefällt und schlussendlich gut aussieht. 😉
Details! Kleinvieh macht auch Mist.
Oftmals werden sie vergessen. Die Kleinigkeiten. Aber genau die sind es, die schlussendlich so viel ausmachen. Ja, auch beim Motorrad fotografieren.
Vergiss auf keinen Fall Detailbilder vom Motorrad zu machen. Der Kreativität sind dabei fast keine Grenzen gesetzt.
Ob Auspuff, Bremsleitung, Reifenprofil, Felge oder sonst was. Alles was gut aussieht und besonders ist, kannst du auf deinen Kamerasensor brennen.
Die passende Location
Auch ein Motorrad Fotoshooting braucht Planung. Nämlich wenn es um die Location geht. Es gibt viele lässige Plätze. Egal ob Landschaft, Urban oder Industrie. Doch die liegen in der Regel nicht direkt vor der Haustüre.
Suche sie, halte die Augen offen und sei bereit auch mal ein paar Meter Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen. 😉
Ich meine, der Furkapass liegt bei mir auch nicht direkt um die Ecke. 😉
Nimm dir Zeit beim Fotografieren
Klingt vielleicht etwas hölzern, doch daran klebt Wahrheit. 😉
So lange du die Geschichte nicht beruflich machst und grundsätzlich keinen Zeitdruck hast: Stress dich nicht beim Bike fotografieren. Nimm dir Zeit. Und geniesse es. 😉
Damit ist folgendes gemeint. Je weniger Druck, Hektik und Stress beim Fotoshooting auf dich einwirken, umso gelassener kannst du arbeiten.
Auch kannst du dich besser auf deine eigentliche Arbeit fokussieren. Welche Perspektiven hab ich schon im Kasten? Welche Details muss ich noch fotografieren?
Zeit nehmen bedeutet aber auch, nicht gleich blindlings und wild drauflos zu fotografieren. Wie schon erwähnt, erkunde zuerst das Motorrad und dessen Form. Finde die Schokoladenseite. Lass den Ofen einfach mal auf dich wirken.
Nimm dir Zeit für die Bildkomposition. Gestalte das Bild in Ruhe. Die erste beste gewählte Perspektive muss nicht die Beste sein. Vielleicht stellst du das Bike nochmals um oder veränderst deinen Standort als Fotograf. Husch, husch bringt nur selten was. 😉 Also chill dich. In der Ruhe liegt die Kraft. ^^
Auf Augenhöhe kommunizieren
Begegne dem Bike auf Augenhöhe. Gehe dabei in die Hocke und fotografiere mit einem niedrigeren Standpunkt.
Von oben herab kann schon mal gut aussehen, aber grundsätzlich wirkt das Motorrad massiver und besser aus einer tieferen Kameraperspektive.
Gleiches gilt übrigens auch für das Fotografieren von Autos.
Sogar in der Fotografie muss man sich ein bisschen bewegen. Komplette Bequemlichkeit ist also Fehlanzeige. 😉
PS: Check unbedingt diese 10 nützlichen Fotografie-Gadgets. Der darin enthaltene „Walkstool“ schont nämlich deine Knie. 😉
Dynamik einfangen
Da sich ein Bike in der Regel „fortbewegt“, kannst du mittels unterschiedlicher Techniken Dynamik einfangen. Entweder fotografierst du aus einem fahrenden Auto heraus das hinterherfahrende Bike. Oder du übst die sogenannten Panningshots, auf Deutsch, Mitzieherfotos.
Du schwenkst dabei die Kamera im Moment, in welchem das Motorrad neben dir vorbeifährt. Mittels langsamer Belichtungszeit (zum Beispiel 1/30 Sekunde) erzielst du den gewünschten Verwischeffekt für mehr Dynamik im Motorradfoto. Die Belichtungszeit hat Einfluss auf die Dynamik. Je länger du belichtest, umso dynamischer wirkt der Shot. Doch Obacht, damit steigt auch das Risiko von Verwacklern. Aber keine Sorge, unscharfe Bilder gehören bei diesen Techniken dazu. Da können gut und gerne von 20 Bilder nahezu alle unbrauchbar sein. 😉 Mit der Zeit und der Übung schaffst du aber bestimmt spektakuläre Fahrtaufnahmen.
Das Motiv sollte sauber sein
Etwas, dass ich auch regelmässig beim Auto fotografieren empfehle. Das zu fotografierende Motiv muss sauber sein! Ausser vielleicht bei einem „Storytelling Shooting eines Motorcross Bikes“. 😉 Da darf es ruhig mal dreckiger zur Sache gehen. 😉
Doch grundsätzlich gilt: Nur ein sauberes Motorrad ist ein gutes Motorrad. Bei den Werbebildern siehst du doch schliesslich auch immer piekfein geputzte Fortbewegungsmittel. 😉 Egal ob Yamaha R1 oder Ferrari 488 Pista.
Die Vorteile eines frisch gereinigten Motorrads liegen für den Fotografen auf der Hand.
Erstens kommen die Formen, Kanten und Linien nur bei einem richtig sauberen Objekt perfekt zur Geltung.
Zweitens reduzierst du damit den nachträglichen Bearbeitungsaufwand enorm. Schliesslich willst du doch nicht stundenlang Insektenreste auf dem Motorrad retuschieren. 😉
Bonustipp: Ich habe stets einen Quick Detailer und ein Mikrofasertuch bei meinen Shootings dabei. So habe ich immer die Möglichkeit, noch eine kurze und lackschonende Trockenwäsche vorzunehmen.
phpicsphotography
Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!
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Hey, richtig geile Bilder zeigst Du hier! Teilweise sehen sie aus als würden Model Fahrzeuge hierfür geposed haben 🙂 Aber ich denke das sind alle echte Fahrzeuge! Beste Grüße, Nick Freund
Hey Nick
Vielen Dank!
Nein, nein. Es sind tatsächlich sämtliche Fahrzeuge echt. 😉
VG
Pascal
[…] ob ein Sportwagen à la Lamborghini Gallardo oder ein Motorrad. Das 24-85mm kann beides. […]
[…] von 30mm ist es beinahe makrotauglich. Du kannst dadurch problemlos eine komplette Auto- oder Motorradserie mit der 35mm Festbrennweite shooten. Von Totalaufnahmen bis zu Detailshots ist alles […]
Toller Bericht!
Würdest du also 85mm statt 50 nicht empfehlen?
Gruss aus dem Wolfgarden 😎
Michel
Hallo Michel
Danke dir für die nette Rückmeldung.
Ich bevorzuge eher etwas weitwinkligere Linsen für Autos und Motorräder.
Aber selbstverständlich funktionieren auch 85mm. Schlussendlich ist alles immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. 😉
Allzeit gut Licht.
Pascal