Obschon ich stets ein Auge auf das Sigma 35mm F1,4 DG HSM Art geworfen hatte, dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis ich mir das Objektiv endlich besorgte. Ganz ehrlich… Ich habe tatsächlich lange mit mir gerungen, etwas anderes als ein Nikkor Glas vor meine Nikon Kameras zu schrauben. Zumal das Nikkor 24-70mm 2.8G ED quasi mein unverzichtbares Arbeitstier für die Autofotografie ist.
Ob es sich im Endeffekt nun gelohnt hat, ein Fremdfabrikat vor meine DSLR und DSLM zu schnallen, erfährst du in meinem Sigma 35mm 1.4 Blogpost.
Es handelt sich bei diesem Artikel um einen ungesponserten Sigma 35mm 1.4 Test. Ich gebe lediglich meine persönliche Meinung wieder. Du kriegst mit, wie ich die Festbrennweite bei meiner Arbeit während den letzten Jahren erlebt habe. Du findest zahlreiche Fotos aus der Praxis, erfährst ob ich mit dem Objektiv zufrieden bin und ob ich mir die 35mm Festbrennweite wieder kaufen würde.
Mein persönliches Sigma 35mm 1.4 Art Review
Bevor ich meine Erfahrungen mit dem Sigma 35mm festhalten konnte, musste ich die Linse zuerst einmal kaufen. Anfang 2018 war es endlich so weit. Heute bin ich nahezu geschockt über den Umstand, das Sigma 35mm F1.4 DG HSM Art nicht schon früher gekauft zu haben.
Die Linse wurde übrigens Ende 2012 als erste der „Art-Serie“ auf den Markt gebracht.
Zu Beginn habe ich die Linse an der Nikon D800 betrieben. Mittlerweile kommt sie an der D850 und der spiegellosen Nikon Z6 zum Einsatz.
Warum ich das Sigma 35mm 1.4 Art gekauft habe
Einerseits eilte dem Objektiv sein guter Ruf voraus. Zahlreiche Rückmeldungen und viele Sigma 35mm 1.4 Test-Resultate waren äusserst vielversprechend.
Andererseits handelt es sich bei einer 35mm Linse um eine klassische Standardbrennweite. Dies habe ich unter anderem in meinem Artikel „welche Festbrennweite – 35mm oder 50mm“ thematisiert. 35 Millimeter am Vollformat sind extrem universell. Du kannst das Objektiv vielseitig einsetzen. Egal ob Autos, Portraits, Street, Produkt oder sogar Landschaft. Mit einer 35mm bist du äusserst flexibel unterwegs und produzierst den etwas frecheren Look als mit den konventionellen 50mm.
Da in meiner Fototasche noch keine 35mm Linse zu finden war, musste folglich eine entsprechende „Primelens“ her.
Schlussendlich habe ich mich zwischen dem Nikkor AF-S 35mm 1.4G und dem Sigma 35mm 1.4 DG HSM Art entschieden.
Hast du dir die Preisschilder vor Augen geführt?
Gut 1000 Tacken Preisunterschied, jahrelanges Zögern und ein positives Bauchgefühl haben mich letztlich zum 35mm von Sigma greifen lassen. 😉
Hätte es nicht auch Blende 1.8 getan?
Eine legitime Frage, die grundsätzlich jeder Fotograf für sich selber entscheiden muss. Sind dir Blende 1.4 mehr Gewicht und einen „Mehrpreis“ Wert?
Brauchst du Blende 1.4 tatsächlich in der Praxis? Oder blendest du sowieso stets ab?
Da ich sehr gerne offenblendig fotografiere, wollte ich unbedingt Blende 1.4. Ansonsten hätte es selbstverständlich auch Blende 1.8 getan. Nikon hat dafür wunderbare Linsen mit einem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis im Angebot. Nämlich für DSLR und DSLM.
- Nikkor Z 35mm 1.8 S (DSLM) *
- Nikkor AF-S 35mm 1.8 G (DSLR) *
- Nikkor AF-S DX 35mm 1.8 G (DSLR – APS-C) *
Meine Erfahrungen mit dem 35mm von Sigma
Kommen wir nun ans Eingemachte. Wie habe ich das Sigma 35mm Art erlebt?
Ich zeige dir die meines Erachtens wichtigsten Punkte in den nächsten Abschnitten auf.
Optik und Haptik
Für eine Festbrennweite ist das Objektiv nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Stolze 655 Gramm bringt das 35mm Sigma für Nikon Kameras auf die Waage. Einverstanden, da gibt es definitiv schlankere Models. ^^ Aber dafür erhältst du als Fotograf ein wertiges und lichtstarkes Glas. Ich meine Blende 1.4 sind schon sehr sexy. Und hey… Gute Linsen mit grossen Blenden waren noch niemals Fliegengewichte. Wem das zu schwer ist, macht mit einem 35mm 1.8 auch nichts falsch. Eine günstige und leichtere Alternative.
Aber zurück zum Sigma 35mm 1.4 Art. Optisch macht das Glas mit einem 67mm Filterdurchmesser einiges her. Es sieht unglaublich gut aus und fühlt sich extrem wertig an.
Die Wertigkeit kommt einerseits von der Verarbeitungsqualität und den sich gut anfühlenden Materialien. Andererseits vermittelt aber auch das höhere Gewicht ein gewisses Mass an Qualität.
Die dunkelgraue Farbe in Kombination mit den schwarzen Elementen und der weissen Schrift harmonieren hervorragend. Das relativ zierliche SIGMA Branding hat zudem eine gewisse Eleganz.
Summasummarum ist die Linse einfach sexy. Punkt.
Das Glas verfügt über einen Schalter für die Umstellung zwischen Autofokus und manuellem Fokus. Weitere Tasten/Knöpfe gibt es nicht.
Der gummierte Fokusring lässt sich gut bedienen. Meines Erachtens ist der Widerstand jedoch etwas zu hart. Hingegen Objektivdeckel und Gegenlichtblende kommen bei mir nicht so gut weg. Diese Elemente passen bei entsprechenden Nikon Gläsern wesentlich exakter beziehungsweise leichtgängiger und angenehmer aufeinander. Besonders die Gegenlichtblende rastet nur schwerfällig ein. Das ist mir beim ersten Hands-On direkt negativ aufgefallen. Auch die verkehrte Montage der GeLi ist irgendwie nur schwergängig zu bewerkstelligen. Da lob ich mir meine Nikkor Linsen.
Doch Butter bei die Fische… Wenn das Glas liefert, kannst du da locker drüber hinweg sehen. 😉
An einer Nikon DSLR wirkt das 9.4cm lange Glas keinesfalls aufdringlich. Trotz des höheren Gewichts ist es gut ausbalanciert. Kopflastigkeit konnte ich weder an einer Nikon D800, einer D850, noch an der Z6 mit FTZ Adapter feststellen.
PS: Sämtliche Kameras bediene ich mit einem Batteriegriff.
Abbildungsqualität und Look
An dieser Stelle sei angemerkt, dass ich jemand bin, der auch wirklich offenblendig fotografiert. Will heissen, ich blende nicht ab, nur um eine leicht gesteigerte Abbildungsleistung zu erzielen. Wenn ich maximale Unschärfe will, es das Motiv und die Bildkomposition zulassen, dann wird mit Blende 1.4 fotografiert. Für mich soll eine Linse jeweils auch mit der entsprechenden Offenblende nutzbar sein. Und dies ist das Sigma 35mm F1.4 DG HSM Art auf alle Fälle.
Leicht abgeblendet legt das ohnehin schon scharfe Sigma nochmals an Leistung zu.
Mittlerweile ist das Objektiv nebst privaten Alltagsfotografien, Reportagen wie Hochzeiten zudem bei nahezu allen Fahrzeugshootings dabei. Es liefert einfach ab!
Man sollte nicht ganz so nah ans Automobil heran. Sonst wird aufgrund des weiten Winkels die Form des Autos etwas „verzerrt“. Da habe ich persönlich lieber etwas mehr Distanz zwischen Motiv und Kamera. Nichtsdestotrotz ist eine 35mm Festbrennweite auch in der Autofotografie überhaupt nicht verkehrt. Nachfolgende Automobilfotos habe ich mit besagtem 35mm Objektiv produziert.
Besonders hervorragend eignet sich die Linse für das Freistellen von Details. Dank einer Naheinstellgrenze von 30mm ist es beinahe makrotauglich. Du kannst dadurch problemlos eine komplette Auto- oder Motorradserie mit der 35mm Festbrennweite shooten. Von Totalaufnahmen bis zu Detailshots ist alles möglich.
Vielleicht kennst du das auch. Es gibt manchmal einfach Objektive, die haben das gewisse Etwas.
Ja, einen besonderen Touch. Einen speziellen Look. Gefühlt kannst du die Bilder ganz einfach von anderen Aufnahmen unterscheiden. Einfach dank deren persönlichen Note.
Und das Sigma 35mm 1.4 Art ist genau ein solches Glas. Die Standard-Festbrennweite verfügt über eine hervorragende Abbildungsqualität. Und das bereits bei Offenblende. Zudem hat die Linse einen ganz besonderen Charakter. Das Bokeh ist sehr schön. In Kombination mit der Schärfe verleiht es dem Objektiv eine ganz besondere Note.
An dieser Stelle sei auch die relative geringe CA-Anfälligkeit hervorzuheben. Chromatische Aberrationen hat das 35mm Sigma sogar offen ziemlich wenige. Da können unter anderem die 1.8er Nikkore für DSLR Kameras nicht ganz mithalten.
Autofokus
Der Autofokus arbeitet zügig. Gewiss, nicht ganz so schnell wie beispielsweise mein 70-200mm 2.8 von Nikon. Aber zweifellos akkurat. Handelt es sich dabei schliesslich nicht um die klassische Actionlinse. ^^
Böse Zungen reklamierten zum Teil häufigen Ausschuss. Das kann ich glücklicherweise nicht bestätigen. Ich musste mich in all den Jahren nur einmal über eine fehlende Treffsicherheit beklagen.
Nämlich beim Umstieg von D800 auf D850. Hat das Sigma an der D800 immer abgeliefert, hatte ich bei der D850 plötzlich Probleme.
Doch dank dem optional erhältlichen SIGMA-Dock und einer anschliessenden Fokus Justage, war die Treffsicherheit kurze Zeit später wieder hergestellt.
- Zur Verwendung mit Sigma Die Global Vision-Objektive. Aktualisieren Sie die Objektiv-Firmware, damit Ihr Objektiv niemals „veraltet“ ist
- Passen Sie die Fokusposition an Ihre Kamera an, um eine präzise Autofokussierung zu ermöglichen
- Passen Sie Funktionen wie Autofokusgeschwindigkeit und Fokusbegrenzungsabstände an Sigma Die „Sport“ -Objektive
- Hinweis: Beim 35-mm-Objektiv mit F1,4 A können Sie mit dem Dock die Firmware auf dem Objektiv aktualisieren und auch die vordere und hintere Fokussierung anpassen.
- Kostenloser Download von Sigma Optimization Pro, kompatibel mit Windows- und Mac-Computern
Seitdem funktioniert der Autofokus meines Sigma’s wieder hervorragend. Weder an der D850 noch an der Z6 kann ich der Linse ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Die Fokus Performance ist wirklich gut.
Fazit zu meinem langjährigen Sigma 35mm 1.4 DG HSM Art Praxistest mit Nikon Anschluss
Für um die CHF 700.- beziehungsweise 700 Euro kriegst du eine grossartige Allrounder-Linse. Ein Objektiv, welches äusserst vielseitig einsetzbar ist. Egal ob auf Reisen, für Portraits, Landschaften, Reportagen oder auch Autos. Das Sigma 35mm meistert alles.
35mm sind meines Erachtens die etwas freshere und modernere Lösung als die konvetionellen 50mm am Vollformat. Was aber nicht heisst, dass ich eines von beidem dem anderen vorziehe. Ich liebe wirklich beide Brennweiten. Sonst hätte ich nicht noch ein 50mm 1.2 für meine spiegellose Nikon. 😉
Vor- und Nachteile
Jedenfalls kriegst du bei Sigma eine hervorragende Linse mit tollem Preis-/Leistungsverhältnis. Das Objektiv überzeugt mit dessen Materialanmutung und der optischen Performance. Bereits offen ist das Glas äusserst scharf.
Abgeblendet legt es nochmals einen Zahn zu. Das Bokeh ist sehr schön, obschon für Bokehfans natürlich immer noch mehr geht. #bokehlicious ^^
Nichtsdestotrotz verprüht das Sigma 35mm auch nach meinem jahrelangen Test immer noch einen speziellen Touch. Die mit diesem Glas erzeugten Fotos haben einfach das gewisse Etwas.
Ein weiterer Vorteil, nebst der wirklich guten Abbildungsleistung, ist natürlich die Verfügbarkeit für diverse Kamerasysteme. Ja, du hörst richtig. Auch wenn du nicht wie ich mit Nikon fotografierst, kannst du dir das Glas für deine Kamera kaufen. Das Sigma gibt es nämlich mit unterschiedlichsten Objektivanschlüssen. Egal ob für Nikon, Sony, Pentax oder Canon.
Zudem kannst du die Linse mit dem optionalen SIGMA-Dock selber kalibrieren und allfällige Front-/Backfokus-Probleme innert Kürze eliminieren. Ohne das Objektiv einsenden zu müssen.
Nachteilig sehe ich lediglich die etwas schwächere Gegenlichtblende beziehungsweise deren hakeligere Bedienung im Vergleich zu jeweiligen Nikon Pendants. Auch der Fokusring fühlt sich im ersten Moment des Drehens etwas „hart“ an.
Ansonsten sei das schwere Gewicht hervorzuheben, was jedoch bei Blende 1.4 keine Überraschung darstellt.
+ Abbildungsqualität | – höheres Gewicht |
+ bereits offen eine sehr gute Qualität | – Gegenlichtblende schwergängig zu drehen |
+ sehr scharf | – Fokusring etwas harter Widerstand |
+ schönes Bokeh | |
+ tolles Preis-/Leistungsverhältnis | |
+ für mehrere Kamerasysteme verfügbar | |
+ Möglichkeit der Selbstkalibrierung |
Ist das Sigma 35mm 1.4 Art eine Kaufempfehlung?
Wer also noch an einem allfälligen Kauf der Sigma Festbrennweite rumstudiert, muss wirklich keine Angst haben. Das Objektiv ist einfach gut! Ich möchte es nicht mehr missen. Dementsprechend gibt es eine klare Kaufempfehlung meinerseits. An Nikon Kameras liefert das Objektiv vorzüglich ab. Und auch wenn ich über den Tellerrand blicke, kriege ich nur hervorragende Rückmeldungen zu hören. Sofern du also auf der Suche nach einer Brot- und Butterlinse mit 35mm für deine Sony, deine Canon oder Nikon bist… das Sigma 35mm 1.4 rockt! 😉
Ich würde es mir ohne zu Zögern wieder kaufen!
- Festbrennweite: 35 mm
- HSM (Hyper Sonic Motor)
- Produktlinie A - Art
- 67 mm Filtergewinde; geeignet für Nikon Objektivbajonett; Naheinstellgrenze: 30 cm
- Lieferumfang: Objektiv, Frontdeckel, Rückdeckel, Gegenlichtblende LH730-03, Köcher
Bist du an weiteren Foto-Gear Erfahrungsberichten interessiert? Dann schau unbedingt mal auf meiner Erfahrunsberichte-Seite vorbei.
phpicsphotography
Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!
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Vielen Dank Pascal – dieses Glas kommt auch für meine Z6 in Frage!
Allerdings hat es zwei Konkurrenten:
Das Nikkor AF-S 35/1.4
Das Nikkor Z 35/1.8 S
Die Entscheidung ist schwierig …
Auf jeden Fall kaufe ich es nicht um dann meistens abzublenden! Wenn es so wäre müsste es das Z 1.8er sein.
Gerne Markus.
Wenn du ausschliesslich mit der Z6 arbeitest (ohne DSLR Schwester), würde ich wohl eher zu einem nativen Objektiv greifen. Auch wenn das Sigma 35mm 1.4 Art hervorragend abliefert.
Egal an welcher Kamera es bei mir zum Einsatz kommt.
Wenn es nicht eilt… Sigma kommt wahrscheinlich auch mal mit nativen Z Linsen um die Ecke. 😉
Vielen Dank für deine tollen Berichte. Diese sind nicht nur sehr informativ, sondern auch richtig gut geschrieben! 🙂
Frage: Ich bin auf der Suche nach meinem ersten Objektiv für die Autofotografie mit meiner Sony A7III und habe mit meinem bisherigen Sigma 105mm f/2.8 DG DN Macro Art die ersten Gehversuche gemacht. Wenn ich das Fahrzeug typischerweise in der 2/3 Seitenansicht fotografiere, muss ich ja ziemlich weit abblenden (F8) um Vorderwagen bis zum Hinterrad gleichmäßig scharf zu bekommen. Ist ein 2,8er Objektiv bei Blende F8 genauso Lichtstark wie ein 1,4er bei Blende F8 oder nimmt das 1,4er seinen Vorteil hier irgendwie mit? Würde sonst für mich ableiten, dass ich für Außenfotos nichts unter F8 benötige und somit ja auch problemlos ein Tamron 28-200mm f/2.8-5.6 Di III RXD verwenden könnte, oder? Habe irgendwie die „Sorge“, dass ich nur mit einer Festbrennweite von z.B. 50mm bzw. irgendein 24-70mm „unnötig“ zu festgefahren wäre …
Hallo Sebastian
Danke für dein positives Feedback. Freut mich zu hören.
Grundsätzlich sind Blende 8, Blende 8. Egal ob es sich jetzt um eine lichtstarke Festbrennweite (egal ob 1,4, 1,8) handelt oder um Zoomobjektiv mit einer grösstmöglichen Anfangsblende von 4. Natürlich verändert sich je nach Brennweite ein bisschen der Look und das Bokeh. Aber prinzipiell ist Blende 8, Blende 8.
Wenn du also ein Fahrzeug in der klassischen Dreiviertelperspektive von vorne bis hinten scharf abgebildet haben willst, dann blendest du ab. Ich arbeite hierfür auch relativ häufig mit Blendenwerten um 8. Folgedessen hast du richtig erkannt, dass es für scharfe Totalaufnahmen des Automobils problemlos mit dem Tamron 28-200mm funktioniert. 😉 Nichtsdestotrotz hat natürlich ein solch extremes Zoom (fast 10fach) qualitativ in der Regel das Nachsehen gegen ein professionelles 24-70mm 2.8 oder eine Festbrennweite. Schon konstruktionsbedingt.
PS: Mit einem 24-70mm 2.8 bist du keinesfalls festgefahren. 😉 Das ist ein extrem universeller Zoombereich, welcher vor allem in der Automobilfotografie hervorragend eingesetzt werden kann. Mit Blende 2.8 hast du zudem gestalterische Freiheiten was die Bildkomposition bei Detailaufnahmen betrifft. Ich arbeite bei Autos übrigens meistens mit einem 24-70mm.
LG
Pascal