Warum der Audi RS6 C8 der ideale Wagen ist

Das Internet bebte als Audi den sportlichsten Kombi seiner Produktpalette vorstellte. Den Audi RS6 C8. Schliesslich erfreute sich bereits der Vorgänger (C7) einer unglaublich grossen Beliebtheit. Bei „Normalos“ als auch bei der „Tuningszene“.

Nachdem ich 2019 einen äusserst ansprechenden Audi RS6 C7 inszenieren konnte, freute ich mich folglich umso mehr auf den Nachfolger.

Aber die Messlatte lag extrem hoch. War der Vorgänger bereits ein absoluter Augenschmaus, wie nachfolgender Auszug meines Shootings illustriert. PS: Das Fahrzeug verfügte über eine Tieferlegung und Vossen Felgen.

Meine Tage mit dem RS6 C8

Im Sommer 2020 war es dann endlich soweit. Für einige Tage durfte ich mich voll und ganz auf den neuen RS6 konzentrieren. Nebst der Autofotografie genoss ich selbstverständlich jeden „erfahrenen“ Kilometer im Daytona grauen Avant. Die selbe Farbe, welche schon der elektrische e-tron Sportback gut aussehen liess.

Doch bevor wir die Fahreigenschaften in der Realität besprechen, möchte ich dir nochmals die technischen Daten des RS6 C8 vor Augen führen.

Technische Daten – Audi RS6 C8

Der neue Audi RS6 Avant leistet 600 PS aus einem Vierliter V8. Das maximale Drehmoment des mit zwei Turbos aufgeladenen Kombis liegt bei 800 Nm. Das Leergewicht beträgt 2150 kg. Erstaunlich, so kraftvoll wie er aussieht, suggeriert der Audi RS6 C8 eigentlich ein wesentlich höheres Kampfgewicht.

Jedenfalls reichen die Daten aus, um in 3,6 Sekunden auf das deutsche Landstrassentempo zu sprinten. Bei 250 Stundenkilometer ist hingegen Schluss. Vorausgesetzt man verfügt nicht über die optional erhältlichen Dynamikpakete . Diese lassen nämlich einen maximalen Topspeed von 280 bis sogar 305 km/h beim Dynamikpaket-Plus zu. Analog dem Vorgänger C7.

Das Abenteuer in den Schweizer Alpen

Fantastische Strassen, unglaubliche Landschaft und ein gedopter Kombi mit 600 PS klingen verlockend, nicht wahr?

Dachte ich mir auch. Folgedessen habe ich den Audi RS6 C8 noch vor 04:00 Uhr morgens aus der Garage gefahren, um mich in die Schweizer Alpen zu begeben. Bei Sonnenaufgang wollte ich auf der Passhöhe vom Grimsel stehen. Anschliessend mussten der Furka- und Sustenpass dran glauben.

Grundsätzlich finden sich um diese Uhrzeit kaum Menschen auf der jeweiligen Passhöhe. Doch nicht so im Corona-Sommer 2020. Ich war erstaunt über den extremen Auflauf in den Alpen. Überall Autos, überall Menschen. Nicht unbedingt das, was ich mir aus fotografischer Sicht vorgestellt habe. Trotzdem fand ich einige Spots, die sich für eine stimmungsvolle Aufnahme des RS6 C8 eigneten.

Aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich so viel Betrieb zu dieser „Unzeit“ noch nie in den Alpen erlebt habe. Offensichtlich machten viele in den heimischen Bergen Urlaub. Corona lässt grüssen. Anders kann ich mir die ziemlich gefüllten Parkplätze um diese Uhrzeit nicht erklären. Der beliebte Spot beim Belvedere war übrigens nicht zu gebrauchen… Also anders, als beispielsweise bei meinem Trip mit dem Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio.

Fährt sich der RS6 wie auf Steroiden?

Optisch sieht der RS6 C8 wie ein Kombi auf Steroiden aus. Dabei denkt man unverzüglich an muskelbepackte Bodybuilder. Unglaublich kraftvoll aber relativ träge. Also alles andere als agil. Doch trifft das tatsächlich auf den neusten Audi RS6 zu?

Ich sage nein.

Gewiss, der RS6 sieht mit seiner breiten Karosserie wirklich wie auf Doping aus. Aber so fährt er sich nicht. Obschon mein Testwagen nicht über die Allradlenkung verfügte, war das Fahrzeug extrem agil zu bewegen. Der Avant liess sich unglaublich direkt und leichtfüssig durch die Passstrassen dirigieren. Eine wahre Freude. Das hätte ich in der Form nicht erwartet.

Die Power ist auch gewaltig. Ich meine 600 PS und 800 NM sprechen eine deutliche Sprache. Doch Obacht. Auch solche Leistungsangaben müssen nicht immer überzeugen… Der neue RS6 ist zweifellos unglaublich kraftvoll. Allerdings erst bei höheren Drehzahlen. Untenrum fühlt sich der C8 nämlich relativ träge an. Die riesigen 22 Zoll Räder tun da ihr übriges. Demzufolge kann ich mir gut vorstellen, dass sich die Konkurrenten à la Mercedes-AMG E63 und BMW M5 nicht nur auf dem Leistungsblatt performanter anfühlen. Aber ganz ehrlich, das ist Jammern auf hohem Niveau.

Bestnoten?

Alles in allem war ich vom neuen Audi RS6 C8 ziemlich angetan. Denn ganz ehrlich. Du hast Platz, Leistung und eine fantastische Optik. Der Vorgänger ist fast schon legendär und unglaublich gutaussehend. Aber der neue kann einfach nochmals alles ein bisschen besser. Zudem sieht er – vor allem wenn du dich lange mit dem Fahrzeug beschäftigst – eindeutig moderner aus. Die Designer haben wirklich ganze Arbeit geleistet.

Vorgängig hat mir das Heck Kopfzerbrechen bereitet. Aber je länger je mehr begeistert mich die massive Heckpartie. Trotz anfänglicher Skepsis.

Aber… es ist trotzdem nicht alles grossartig. Abstriche gibt es meiner Meinung nach beim Sound. OPF wirkt und zwar deutlich. Der RS6 C8 Sound hört sich damit ziemlich mager an. Wie bei der Leistung erfährst du erst bei höheren Drehzahlen eine etwas lautere und angemessenere Sportlichkeit. Doch berauschend ist das bei weitem nicht. Ähnlich enttäuscht war ich übrigens beim aktuellen Porsche 911 Carrera 4S (992). Nur kann man dem Audi RS6 zu Gute halten, dass laut vielleicht nicht unbedingt dem Zielkunden entspricht… 😉

Schwenken wir noch kurz in den Innenraum. Das Cockpit ist modern. Aber trotzdem kann ich mich nicht so richtig damit anfreunden. Einerseits gefällt mir der digitale Tacho nur so semimässig. Mercedes kann das besser. Andererseits vermisse ich zum Teil klassische Drehknöpfe. Denn die Klimabedienung ist ausschliesslich per Touchdisplay möglich. Ist ein Drehregler denn so oldschool?! Geht doch wesentlich einfacher damit…

Die Bestnote hat er sich also nicht abgeholt. Doch verstecken muss sich der Audi RS6 C8 in keinster Weise. Auch hinsichtlich Tuning hat der RS6 C8 gute Karten. Schon eine Tieferlegung lässt den Avant nochmals kraftvoller und ästhetischer erscheinen. Wer aktuell um die CHF 150’000.- für ein Automobil ausgeben will, erhält einen äusserst agilen Kombi mit brachialer Optik.

Ich gebe dem Pampersbomber somit 8 von 10 Punkten! Der 2020 Audi RS6 hat Kraft, sieht unverschämt gut aus und bietet dir beinahe eine Familienkutsche und Sportwagen in einem. Was will man(n) also mehr?!

Fotoshooting mit dem Audi RS6 2020

Nur beim Fahren in den Alpen ist es nicht geblieben. Die Nikon D850 war schliesslich mit von der Partie. Gleiches gilt für das flexible Nikkor AF-S 24-70mm Standardzoom.

Obschon die stimmungsvolle Bebilderung in den Bergen ein Genuss war, wollte ich noch eine Bildstrecke in einer legendären Location produzieren.

Ja, die Halle ist wahrscheinlich jedem Fotografen in der Schweiz bekannt. Doch ganz so einfach ist das Fotografieren eines Automobils in dieser Location nicht. Jeder der schon mal dort war, kann das bestätigen. Spiegelungen, ändernde Lichtverhältnisse, andere Automobilisten und viele Fotografen machen einem teilweise sehr zu schaffen.

Für die Bilder des neuen RS6 war ich leider ziemlich eingeschränkt. Wie bei meiner Pässetour, musste ich auch beim Fotoshooting mit mangelnden Platzverhältnissen dealen. Folglich konnte ich das Fahrzeug nicht so platzieren, wie ursprünglich geplant. Doch das gehört dazu. Als Fotograf musst du manchmal einfach umdisponieren und mit den gegebenen Bedingungen arbeiten.

Equipment für’s Fotoshooting

Für mein Shooting mit dem Audi RS6 C8 habe ich zu folgendem Material gegriffen:

• Nikon D850
• Nikkor AF-S 24-70mm 2.8G ED
• Sirui T-2204X

Ja, diesmal war kein externes Licht im Einsatz. Fotografieren mit Blitz war für einmal nicht angesagt. Setze ich Blitzlicht doch relativ häufig für die Inszenierung eines Automobils ein.

Der Audi RS6 wurde jedoch nur mit dem verfügbaren Licht und einem Reflektor ausgeleuchtet. Die Postproduktion habe ich wie gewohnt in Adobe Photoshop erledigt.

Audi RS6 Avant Bilder

Bereit für meine Bildstrecke des 600 PS starken Audi RS6 Avant? Na dann, let’s go.