Als Fotograf wird man sich wahrscheinlich früher oder später mit dem Thema Fotodrucker auseinandersetzen. So geschehen auch bei mir. Schon lange spielte ich mit dem Gedanken, einen einigermassen professionellen Drucker anzuschaffen. Einen Drucker, der mindestens DIN A3 printen kann. Also quasi einen idealen Fotodrucker für Fotografen. 🙂
Wieso überhaupt ein Fotodrucker für Fotografen?
Je länger ich fotografiere, umso stärker beschäftigt mich der komplette Prozess. Sprich von der Planung der Aufnahme, über das Fotoshooting per se, zur Bildbearbeitung und dann nota bene zum Ausdruck auf Papier.
Früher war ich zufrieden, wenn ich mein fotografisches Schaffen auf meinen Monitoren (Eizo CS2730 und Eizo Foris 2333) betrachten konnte. Natürlich nebst der Ansicht auf Mobilgeräten à la Smartphone und Tablet. Das versteht sich 2020 im Zeitalter von Instagram und Co. wohl von selbst. 😉
Mit der Zeit entstand aber auch das Bedürfnis, die eigene Fotografie in physischer Form zu sehen. Zum Beispiel in Fotobüchern, auf Aludibonds oder eben auf klassischem Fotopapier. Dabei kommt man zwangsläufig mit den marktführenden „Printanbietern“ in Kontakt. Obschon die gelieferte Qualität gut ist, war es für mich nie das wonach ich gesucht habe. Zu stark war der Drang, mindestens bis A3 selber drucken zu können.
Meine Druckererfahrungen
Noch bevor ich mir einen für Fotografen passenden Fotodrucker angeschafft habe, druckte ich sporadisch auf einem Canon Pixma MG6850. Der kleine Pixma beherrscht nebst seinen Druckkompetenzen auch Kopier- und Scannfunktion. Ein idealer Begleiter hinsichtlich Bürotätigkeiten, die auch vor Fotografen und Bildbearbeitern nicht Halt machen. 😉
Gelegentlich druckte ich auch auf A4 Fotopapier Arbeiten von mir aus. Aber eben, nur bei Gelegenheit. Und das war ehrlich gesagt ziemlich selten der Fall. A4 ist mir einfach zu klein und die 5 Tintenpatronen waren meinen Farbanforderungen auch nicht gewachsen. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Drucker zufrieden. Das Preis- Leistungsverhältnis ist beziehungsweise war ziemlich gut.
Nun aber zur wichtigsten Frage…
Welchen Fotodrucker soll ich mir als Fotograf denn kaufen?
In erster Linie hängt das natürlich von den eigenen Bedürfnissen ab. Prioritär sind das gewünschte Ausgabeformat als auch Art und Weise des zu bedruckenden Mediums massgebend. In meinem Fall A3 auf Glanzpapier und in Farbe. Gelegentlich kommen auch schwarz weiss Prints (Portraits) in Frage.
Potenzielle Kandidaten bezüglich Fotodrucker für mich als Fotografen waren also folgende Modelle:
Der Günstigste – Canon Pixma PRO-100s
Der Canon Pixma PRO-100S verfügt über 8 separate Tinten (13ml). Es handelt sich dabei um farbstoffbasierte Tinten (Dye). Gegenüber Pigmenttinten sind diese weniger lang haltbar. Dafür ist er auch der günstigste A3 Fotodrucker, welcher für mich in Frage kommt. Der Pixma PRO-100S kann sogar A3+.
Canon Pixma PRO-10s mit 10 Tinten
10 lang haltende Pigmenttinten machen den A3+ fähigen Drucker zu einem äusserst interessanten Gerät für ambitionierte Bildermacher. Aufgrund des Preis- Leistungsverhältnisses war der für um die CHF 600.- erschwingliche Fotodrucker mein Favorit bei den Canon Printer. Wie die anderen Canon Fotodrucker auch, überzeugt er vor allem auf Glanzpapieren mit einer fantastischen Qualität. Nachteil: Der relativ hohe Tintenverbrauch und die kleinen Patronen mit 14ml Fassungsvermögen. #Kostenfaktor
Der Teure – Canon Pixma PRO-1
Der Boss unter den PIXMA PRO Druckern. Etwas kostspieliger (ca. CHF 800.-), dafür mit noch mehr Tintenpatronen. 12 Tinten à 36ml sorgen für eine fantastische A3+ Druckqualität. Mittlerweile aber auch schon einige Jahre auf dem Markt und fast nirgends mehr zu kaufen. Jedenfalls neu nicht.
Etwas anderes? Epson SC-P600
Vielleicht etwas anderes als Canon? Wenn man schliesslich schon mit Nikon fotografiert, muss es ja sicherlich nicht zwingend Canon beim Drucker sein? Mit dem SureColor Epson SC-P600 hat man definitiv eine spannende Option diesbezüglich. 9 Tinten mit 25.9ml Farbe und ein Display am Drucker (haben die Canon’s nicht) sorgen für tolle Qualität. Gemäss Tests ist er auf mattem Papier den Canons überlegen. Nachteil, Fotoschwarz und mattes Schwarz teilen sich eine Leitung, was ab und an für Probleme sorgen kann. #Verstopfung
Epson SureColor SC-P600 Tintenstrahldrucker (Wi-Fi) schwarz
Noch grösser? Canon iPF PRO-1000 imagePROGRAF
Bei Autos ist es ja auch ein bisschen so… Leistung kann durch nichts anderes ersetzt werden, als mit noch mehr Leistung. ^^ Das könnte man also auch auf den Fotodrucker-Bereich ausweiten. Dementsprechend wäre ein A3 Fotodrucker nur durch einen A2 Fotodrucker zu „ersetzen“. Beispielsweise mit dem Canon iPF PRO-1000 und seinem 12 Tintensystem mit jeweils 80ml Inhalt. Allerdings sind für den Koloss auch um die CHF 1’000.- fällig.
CANON imagePROGRAF Pro-1000 43,18cm 17Zoll DINA2 1
Fotodrucker Entscheidungsfindung
Fassen wir also nochmal zusammen. Schliesslich hat jeder Fotodrucker seine Vorteile und damit entsprechende Kaufargumente.
Der Canon Pixma PRO-100s ist der günstigste A3+ Fotodrucker aus der Canon Pixma PRO Reihe. Um die CHF 400.- sind für den Printer fällig. Dafür gibt es aber „nur“ 8 farbstoffbasierte Tinten.
Mit ungefähr 600.- Einsatz landen Fotografen und Bildbearbeiter beim Canon Pixma PRO-10s oder dem Epson SC-P600. Dafür gibt es 10 beziehungsweise 9 Pigmenttinten und vorzügliche Druckqualität.
Legt man nochmals CHF 200.- drauf, erhält man (in der Theorie) einen neuen Canon Pixma PRO-1 und 12 Pigmenttinten. In der Praxis kriegt man den Printer jedoch nur noch auf dem Gebrauchtmarkt. Er ist allerdings DER A3+ Printer von Canon.
Ist man sogar bereit 4-stellig auszugeben? Dann könnte man auch über einen A2 fähigen Drucker à la Canon iPF PRO-1000 nachdenken. A2 sollte als Kaufargument dafür reichen. ^^
And the winner is
Ich habe wirklich lange überlegt und zugewartet, bis das richtige Modell zum für mich richtigen Preis zu kaufen war. Im November 2019 war es dann endlich soweit. Mein neuer A3 Fotodrucker wurde bestellt.
Geworden ist es … #Trommelwirbel #künstlicheSpannung
… ein A3+ Fotodrucker in Form des Canon Pixma PRO-10s.
Für mich als Fotografen war der PRO-10s Fotodrucker die logischste Konsequenz unter Berücksichtigung meiner Bedürfnisse. Einerseits wollte ich Pigmenttinten. Andererseits wollte ich einen starken Printer für Glanzpapiere. Somit erhielt der Canon per se den Vorzug gegenüber seinem Konkurrenten aus dem Hause Epson. Obschon der Epson bezüglich der Tintengrösse mit knapp 26ml sicherlich interessanter gewesen wäre, als der jeweils nur mit 14ml bestückte Canon. Aber das spielte mir keine Rolle mehr. Auch waren mir die Drucker der Canon Pixma PRO Reihe schon immer sympathisch. Konnte ich mich vor Jahren schon mal live von der Druckqualität überzeugen lassen (Printdays bei einem Elektronikanbieter).
Was sprach gegen die anderen Fotodrucker? Den PRO-1 gibt es in der Schweiz nicht mehr neu zu kaufen und der A2 fähige PRO-1000 wäre zwar ultra sexy, aber für den Einstieg in „meine“ Druckerwelt doch zu teuer. Ich muss aber zugeben, dass ich ganz kurz, dafür relativ intensiv mit der Anschaffung dieses Druckers geliebäugelt habe. Schlussendlich siegte die Vernunft. Ein späteres Upgrade schliesse ich an dieser Stelle aber definitiv nicht aus. ^^
Erfahrungsbericht nach 12 Monaten
Meine ersten Gehversuche mit dem Canon Pixma PRO-10s waren äusserst erfolgreich. Ich bin extrem begeistert vom A3 Drucker und bereue die Anschaffung in keinster Weise! Doch wie schaut es nach über einem Jahr aus?! Mehr dazu gibt es in meinen Canon Pixma Pro-10s Erfahrungsbericht. 😉
phpicsphotography
Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!
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[…] Auswahl bezüglich Drucker erinnern. Habe ich meine damaligen Gedanken schliesslich im Artikel „welcher A3-Fotodrucker für Fotografen“ […]
CANON – nie wieder!
Ich habe mir vor einiger Zeit einen CANON PIXMA Pro9500 MkII angeschafft, diesen aber nur sehr wenig gebraucht. Nun habe ich wieder drucken wollen (mit einem kompletten Satz neuer Original-Patronen), nun scheint aber der Druckkopf verstopft zu sein und trotz vielmaliger Intensivreinigungen nicht mehr zu funktionieren – und jetzt kommts: für diesen High-end-Drucker ist kein Druckkopf mehr lieferbar! Man erhält nicht mal eine Antwort von Canon, sondern wird lapidar an eine Service-Stelle in Deutschland verwiesen, welche ebenso lapidar darauf verweist, dass eben der Druckkopf nicht mehr lieferbar sei…..
Kaufen Sie deshalb keinen Canon-Drucker, wenn sie auf Service und langlebigkeit setzen wollen!!
Bei meinem ersten Tintenstrahldrucker, hatte ich auch mal einen defekten Druckkopf (allerdings nicht wegen Verstopfung). War übrigens ein Canon Pixma MG6250. Habe dann trotzdem nochmals einen Canon Pixma MG6850 gekauft, welcher auch Jahre später noch immer einen treuen und souveränen Dienst verrichtet. Nebst dem A3 Fotodrucker Pixma Pro 10-s.
Ich kann dich verstehen, solche Druckkopfgeschichten sind echt mühsam. Doch das kann auch einfach Pech gewesen sein und muss nicht zwangsläufig nur an Canon gelegen haben. Und das aus dem Mund eines Nikon-Fotografens. 😉 Nichtsdestotrotz ist das regelmässige Drucken – wie im Artikel geschrieben – mit Pigmenttinten zweifellos wichtig.
Was wäre deines Erachtens nun eine Druckeralternative? Epson?
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